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Die Kyll ist in Erdorf in Rheinland-Pfalz über die Ufer getreten und hat Teile des Dorfes geflutet.

© Harald Tittel/dpa

Update

Unwetter über Deutschland: Eingestürzte Häuser, Vermisste und mehrere Tote

Es fiel Regen, Regen, Regen - vielfach wurde Katastrophenalarm ausgelöst. Im Landkreis Ahrweiler gab es vier Tote. Ein Überblick, wo die Unwetter gewütet haben.

Die Lage am Donnerstagmorgen in Deutschland wirkt vor allem im Westen des Landes vielerorts, als entstamme sie einem Katastrophen-Film: Eingestürzte Häuser und Dutzende Vermisste in der Eifel, die Wupper-Talsperre wird zwischenzeitlich zur aktuen Lebensgefahr, in dramatischen Rettungsaktionen lassen Feuerwehrmänner ihr Leben. Ein Überblick, wo die Unwetter mit welchen Folgen zugeschlagen haben.

Im Zusammenhang mit den schweren Unwettern sind im rheinland-pfälzischen Landkreis Ahrweiler in der Eifel mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Allein im besonders betroffenen Ort Schuld, wo sechs Häuser einstürzten und mehrere weitere einsturzgefährdet waren, würden zudem 50 bis 60 Menschen vermisst, sagte ein Sprecher der Polizei in Koblenz am Donnerstagmorgen der Nachrichtenagentur AFP. "Sehr viele" Menschen befanden sich demnach auf den Hausdächern, die Rettungseinsätze liefen auf Hochtouren.

In Schuld bei Adenau in der Eifel sind nach Angaben des „SWR“ in der Nacht wegen Überflutungen und Dauerregens sechs Häuser eingestürzt. Nach Angaben der Polizei werden derzeit etwa 30 Menschen vermisst.

25 weitere Häuser seien ebenfalls instabil und drohten einzustürzen. Die Lage in Schuld sei unübersichtlich, so ein Sprecher der Polizei in Koblenz. Wie viele Menschen genau vermisst würden, sei noch unklar.

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Im Einsatz gegen die Auswirkungen der neuesten Unwetter sind zwei Feuerwehrleute im Märkischen Kreis ums Leben gekommen. In Altena im Sauerland kam bei der Rettung eines Mannes nach dem Starkregen ein 46 Jahre alter Feuerwehrmann ums Leben. Das bestätigte ein Sprecher der Polizei im Märkischen Kreis am Mittwoch. Der Feuerwehrmann war nach einer erfolgreichen Bergung beim Einsteigen ins Feuerwehrfahrzeug ins Wasser gefallen und abgetrieben. Kurze Zeit später habe man ihn nur noch tot bergen können. Er sei ertrunken.

Nur zwei Stunden später kollabierte ein 52 Jahre alter Feuerwehrmann bei einem Einsatz im Bereich des Kraftwerks Werdohl-Elverlingsen. Er sei am Mittwochabend trotz Reanimations- und Hilfsmaßnahmen gestorben, teilte die Polizei mit. Zuvor war er im Rahmen eines unwetterbedingten Einsatzes im Bereich des Kraftwerks kollabiert. Die Polizei gehe von einem gesundheitlichen Notfall aus.

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Ein Anwohner der Ortschaft Balken schaut sich die Fluten der Wupper an.
Ein Anwohner der Ortschaft Balken schaut sich die Fluten der Wupper an.

© Roberto Pfeil/dpa

Nach enormen Regenfällen haben die Behörden im Bergischen Land einen unkontrollierten Überlauf der Wupper-Talsperre bei Radevormwald befürchtet. Einsatzkräfte der Feuerwehr können das Wasser nach Angaben eines Sprechers der Leitstelle Oberbergischer Kreis mittlerweile jedoch kontrolliert ablaufen lassen.

Der Oberbergische Kreis hatte am Abend unter der Überschrift „Evakuierung“ davor gewarnt, dass der Wasserstand der Wupper im Stadtgebiet von Radevormwald in kurzer Zeit sehr stark anschwellen wird. „Es besteht die akute Gefahr der Überflutung“, hieß es in der Warnung. Die Anwohner entlang der Wupper im Stadtgebiet wurden aufgefordert, umgehend den Gefahrenbereich zu verlassen. „Es besteht akute Lebensgefahr!“

Die Wupper in der Wuppertaler Innenstadt tritt über das Ufer.
Die Wupper in der Wuppertaler Innenstadt tritt über das Ufer.

© Fabian Strauch/dpa

Auch in Wuppertal sorgten heftige Regenfälle zu einem Anstieg der Wupper und so für überflutete Straßen. Wie ein Sprecher der Polizei am frühen Donnerstagmorgen mitteilte, wurden einige Straßen auf der Talachse entlang der Wupper gesperrt. Anwohner wurden demnach aufgefordert, sich nicht in Kellergeschossen aufzuhalten, sondern sich in höher gelegene Wohnungen zu begeben.

Trotz der angekündigten Flutwelle sei die Unwetterlage in der Stadt aber noch überschaubar, teilte der Sprecher weiter mit. Die Feuerwehr wies auf Twitter vorzeitig darauf hin, den Trinkwasserverbrauch vorsorglich einzuschränken. Durch einen Stromausfall sei auch die Wasserversorgung betroffen.

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In Altena waren - wie in vielen anderen Orten - Keller und Straßen überflutet. Der über die Ufer getretene Fluss Lenne verschärfte dort die Situation zusätzlich. Das Wasser lief in die Innenstadt. Altena sei „so gut wie nicht erreichbar“, teilte die Polizei am Nachmittag mit.

In Hückeswagen im Oberbergischen Kreis lief aufgrund der heftigen Regenfälle die Bevertalsperre über. Das Wasser liefe aktuell unkontrolliert über den Rand der Staumauer, teilte ein Sprecher der Leitstelle am frühen Donnerstagmorgen mit. Mehr als 1000 Menschen mussten demnach ihre Häuser verlassen.

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In Rheinland-Pfalz rief der Kreis Vulkaneifel nach starken Regenfällen und Überschwemmungen den Katastrophenfall aus. „Die Lage ist sehr ernst, wir haben viele überschwemmte Straßen und Ortschaften, die nicht mehr erreichbar sind“, sagte Landrätin Julia Gieseking am Mittwochabend in Daun. Die Schulen im Kreis sollen am Donnerstag geschlossen bleiben. „Ich appelliere an die Bevölkerung, dass alle zuhause bleiben und sich schützen vor den Wassermassen“, sagte Gieseking.

Die Straßen von Esch (Kreis Ahrweiler) haben sich in reißende Ströme verwandelt.
Die Straßen von Esch (Kreis Ahrweiler) haben sich in reißende Ströme verwandelt.

© Thomas Frey/dpa

Die Deutsche Bahn riet allen Bahnreisenden, Nordrhein-Westfalen weiträumig zu umfahren. „Bitte verschieben Sie Reisen von und nach NRW nach Möglichkeit auf die kommenden Tage“, hieß es in einer Mitteilung. Am Mittwoch wurde auf zahlreichen Bahnlinien der Betrieb eingestellt.

Die Bahn berichtete unter anderem von Verspätungen und Ausfällen von Zügen zwischen Köln und Düsseldorf sowie zwischen Köln und Wuppertal. Die Strecken zwischen Köln und Koblenz waren auf beiden Seiten des Rheins nicht befahrbar. ICE-Züge zwischen Frankfurt und Brüssel fuhren nur zwischen Frankfurt und Köln. (Tsp/dpa)

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