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Das eigene Kind halten: Es geht um Liebe und Wertschätzung über den Tod hinaus.

© Dein Sternenkind

Tagesspiegel Plus

Elisa Hiltscher fotografiert verstorbene Babys: „Keine Realität kann so schlimm sein wie die Vorstellung“

Für verwaiste Eltern Erinnerungen zu schaffen ist die Mission von Elisa Hiltscher und anderen so genannten Sternenkinder-Fotografinnen. Ein Gespräch über Wertschätzung, Trauer und schädliche Tabus beim Thema Tod.

Stand:

Frau Hiltscher, Sie fotografieren ehrenamtlich Kinder, die vor, während oder kurz nach der Geburt sterben, damit deren Eltern die Bilder bekommen. Welche Erinnerungen haben Sie an Ihren allerersten Einsatz als Fotografin für sogenannte Sternenkinder?
Ich war wahnsinnig aufgeregt, wie vor einer wichtigen Prüfung. Das Kind war nicht tot geboren, sondern hatte ein paar Wochen auf der Kinderintensivstation gelebt und war dann verstorben. Ich habe mich gefragt: Bin ich dem überhaupt gewachsen? Bin ich den Emotionen der Eltern gewachsen, wie werden sie drauf sein, wie werden sie mit mir umgehen? Bin ich dem Anblick eines verstorbenen Menschen gewachsen? Ich hatte Sorgen wegen der technischen Herausforderungen. Ich bin nicht nur im Ehrenamt, sondern auch von Beruf Fotografin. Ich möchte in so einer Situation trotz allem gute Arbeit machen, aber die Beleuchtungssituation ist bei diesen Einsätzen natürlich schwierig. Meine größte Sorge war, ich könnte die Situation für die Eltern noch schlimmer machen, indem ich ungeschickt bin oder mich unpassend verhalte.

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