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Viele Erwachsene stecken noch in der Kindrolle fest.

© Getty Images/PixelsEffect

Tagesspiegel Plus

Wie man sich abnabelt: „Wer den Eltern treuer ist als sich selbst, entwickelt oft großes Leid“

Wenn wir uns nicht von unseren Eltern gelöst haben, beeinflusst das all unsere Beziehungen, sagt die Therapeutin Sandra Konrad. Und erklärt, wie wir uns aus der Rolle des ewigen Kindes befreien.

Frau Konrad, als Therapeutin machen Sie oft die Erfahrung, dass viele Ihrer erwachsenen Klienten stark unter den Ansprüchen ihrer Eltern leiden und das Gefühl haben, sie müssten bis ans Lebensende deren Erwartungen erfüllen. Wie kann das sein?
Viele von uns verharren unbewusst in einer Kinderrolle, in der wir abhängig von der Zustimmung der Eltern sind. Wir geben den Eltern viel zu viel Macht. Die meisten Menschen glauben zwar, dass sie abgelöst seien, aber dann fühlen sie sich beim Besuch trotzdem wieder wie zehn oder 15 Jahre alt und merken, dass ihnen kritische Bemerkungen der Eltern stark zusetzen. Beeinflusst uns das zu sehr, besteht die Gefahr, dass wir an unserem eigenen Leben vorbeileben und Entscheidungen treffen, die zwar den Eltern gefallen, aber uns unglücklich machen.

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