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Fahima Abd El Baki ist Berlinerin mit deutscher Mutter und ägyptischem Vater und pflegt ihre drei Söhne sowie Mutter und Schwiegermutter.

© Fahima Abd El Baki

Tagesspiegel Plus

Fahima Abd El Baki pflegt Mutter und Kinder zu Hause: Ohne Antidepressiva schafft sie es nicht

Deutschland diskutiert über eine Pflegereform. Aber was brauchen Menschen, die sich täglich um ihre Angehörigen kümmern, wirklich? Eine Berlinerin erzählt.

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Fahima Abd El Baki eilte durch den Supermarkt, das Handy am Ohr, die Augen an den Regalen – wo sind nur die Feuchttücher? –, die Gedanken beim nächsten Arzttermin. „Du nuschelst so, ich verstehe dich nicht!“, sagte ihre Mutter am anderen Ende der Leitung. Dann reagierten El Bakis Beine nicht mehr auf die Befehle in ihrem Kopf. „Sofort abholen!“, schrie sie noch ins Telefon. Dann wurde es dunkel.

Als Fahima Abd El Baki wieder zu Sinnen kam, lag sie in der Charité. Diagnose: Schlaganfall. Die Berlinerin ist 38 Jahre jung. Ihr Zusammenbruch ist für sie auch eine Folge davon, dass sie sich seit Jahren täglich für andere aufreibt. Sie pflegt nicht nur ihre drei hilfebedürftigen Kinder, sondern auch ihre an Demenz erkrankte Mutter sowie ihre Schwiegermutter. Ein harter Job mit langen Tagen und kleinem Gehalt. El Baki geht dabei bis an die Grenze ihrer Kräfte – und darüber hinaus.

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