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Fernsehen: Die Neue bei den „Toten vom Bodensee“: Anna Werner Friedmann
Sie hat kein Instagram, aber sie schreibt Briefe. Sie hat einen hinreißenden Charme, aber darf ihn im Krimi nicht zeigen. Anna Werner Friedmann ist die Große Unbekannte im deutschen Fernsehen. Noch.
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Eine der beliebtesten Krimireihen im deutschen Fernsehen bekommt eine neue Ermittlerin. Schauspielerin Anna Werner Friedmann hat ihren ersten Auftritt als Kriminalinspektorin Mara Eisler in „Die Toten vom Bodensee“.
Ihr Debüt in der Episode „Der Wunschbaum“ läuft heute um 20.15 Uhr im ZDF. Als Nachfolgerin von Alina Fritsch wird Friedmann künftig an der Seite von Matthias Koeberlin zu sehen sein, der als Micha Oberländer auch weiterhin Fälle im Grenzgebiet zu Österreich lösen wird.
Man kennt sie aus dem Kinderfernsehen
Für das deutsche TV-Publikum ist die 33-Jährige ein völlig frisches Gesicht. Sie hat bisher vor allem viel Theater gespielt. Zuschauerinnen und Zuschauer könnten ihr allerdings im Kinderfernsehen begegnet sein. In der Serie „Rudis Siebenstein“ spielt sie Frau Siebenstein - und zwar begeistert: „In was für Figuren ich da schon schlüpfen konnte und in was für absurde Kostüme“, sagt sie lachend im Interview der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
In „Die Toten vom Bodensee“ geht es ernster zu. Da stolpert die Neue am ersten Arbeitstag schon vor Dienstbeginn in ihren ersten Fall. Beim Joggen am Ufer des Bodensees entdeckt sie am regional bekannten „Wunschbaum“ die Leiche einer jungen Frau. Das Opfer Rebecca Jauer wurde vergiftet. Warum liegt die Tote so exponiert an diesem Ort? Mara Eisler erweist sich als geniale Kriminalistin, doch menschlich macht sie es mit ihrem spröden Auftreten ihren neuen Kollegen alles andere als leicht.
Ihre Rolle sieht Friedmann als riesiges Geschenk. Laut Drehbuch hat ihre Figur einen sogenannten Flat-Effekt. „Mara wurde in den Kopf geschossen und wegen der neurologischen Veränderung kann sie auf Emotionen nicht richtig zugreifen. Das macht sie eigentlich ein bisschen roboterartig, aber so spiele ich sie nur momenthaft.“ Mara müsse ihre Gefühle neu entdecken. „Irgendwann kommen die Emotionen ja wohl zurück. Und wie geht man dann damit um, wenn die, wie bei einem Kind, auf einmal so stark durch einen durchbrechen? Und kann man das verstecken? Will man das verstecken?“
Privat lebt sie wie in der „Fabelhaften Welt der Amélie“
Im echten Leben ist Anna Werner Friedmann alles andere als unterkühlt. Die gebürtige Wienerin sprüht vor Charme und Natürlichkeit. Einen Instagram-Account hat sie bis heute nicht. „Meine Freunde machen sich oft lustig über mich, da ich so hinterher bin mit der Popkultur, das kann man sich gar nicht vorstellen. Ich lebe wohl ein wenig in meiner eigenen Welt und muss dabei irgendwie an die "Fabelhafte Welt der Amélie" denken, obwohl ich mich an diesen Film kaum noch erinnern kann.“
Für Friedmann sind Dating-Apps „der Untergang meiner Generation“. Social Media seien ihr schwerst suspekt, sagt sie. „In meiner Welt spreche ich die Leute auf der Straße an, schreibe Briefe, um mit Freuden im Ausland in Kontakt zu bleiben, und zahle bedeutend mehr, damit meine Bücher Hardcover sind, was sicherlich ein Blödsinn ist. Aber es ist schön in meiner Welt und ich würde gerne mehr Leute zu mir rüberholen.“ Wenn sie könnte, würde sie auch kein Smartphone benutzen. „Aber man muss es ja nicht übertreiben.“
© dpa-infocom, dpa:251027-930-211422/1
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