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„Ich habe keinen Gewaltstraftäter gesehen, der nicht selbst Gewalt in der Kindheit erlebt hatte. Das wird oft kleingeredet“, sagt Philip Ruland.

© Getty Images/Getty Images/Burak Karademir, freepik (2), Gestaltung: Sabine Wilms

Tagesspiegel Plus

Früher war er Türsteher, heute Therapeut : „Er hatte mich an der Gurgel gepackt“

Gewalttäter sind Opfer ihres Traumas, sagt der frühere Boxer und Türsteher Philip Ruland. Bei ihm selbst war es Missbrauch. Dessen Opfern steht er heute bei.

Stand:

Herr Ruland, als Türsteher verdienten Sie sich das Geld fürs Rechtsstudium. Aber statt als Rechtsanwalt zu arbeiten, studierten Sie noch einmal Psychologie. Heute arbeiten Sie als Therapeut – sind Sie jetzt angekommen?
Nein, ich bin rastlos und werde nie richtig ankommen. Mit der Psychologie mache ich aber jeden Tag etwas, das sich selten nach Arbeit anfühlt und mich tief erfüllt. Es ist sinnhafte Arbeit. Die Biografien der Menschen, die ich behandle, berühren mich. Die Tätigkeit geht an den existentiellen Kern des Menschen. Es wirft die Fragen auf, warum Menschen etwas tun, wie sie es tun und worunter sie leiden. Das ist zutiefst sinnstiftend.

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