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Katrin Vernau.

© dpa/Michael Bahlo

„Für unsere Glaubwürdigkeit wichtig“: WDR will auch AfD-Positionen im Öffentlich-Rechtlichen abbilden

Rund ein Fünftel der Bevölkerung will AfD wählen, doch bisher sind deren Positionen im Öffentlich-Rechtlichen kaum abgebildet. Die WDR-Intendantin will das ändern.

Stand:

Die Intendantin des Westdeutschen Rundfunks (WDR), Katrin Vernau, hat bekräftigt, dass aus ihrer Sicht auch Positionen der AfD in den Programmen des WDR dargestellt werden müssen. „Wenn die AfD mit ihrem politischen Angebot nicht vorkommt, fühlen sich Menschen, die diese Partei wählen, nicht abgebildet“, sagte Vernau in der Sitzung des Rundfunkrats am Mittwoch in Köln.

„Und es ist ja nicht so, dass es die AfD nicht mehr gibt, wenn sie in unseren Programmen nicht mehr vorkommt“, fügte sie hinzu.

Der WDR müsse allerdings den Diskurs über die AfD mit journalistisch professionellen Angeboten moderieren. „Das ist für unsere Glaubwürdigkeit wichtig“, erklärte Vernau.

Die WDR-Intendantin reagierte damit auf Kritik von einzelnen Rundfunkratsmitgliedern an verschiedenen Interviews, die Vernau zu ihrem Amtsantritt am 1. Januar gegeben hatte. Darin hatte sie bereits eine stärkere Darstellung von AfD-Positionen gefordert.

„Eine solche Partei kann nicht wie jede andere behandelt werden“, kritisierte etwa Peter Freitag, der von der Gewerkschaft ver.di, Landesbezirk Nordrhein-Westfalen, in das Aufsichtsgremium entsandt wurde.

Man könne angesichts der Berichterstattung in den vergangenen Wochen meinen, dass Migration das einzige Thema sei. „Mein Eindruck ist, dass wir das Agendasetting der AfD mitspielen“, erklärte Freitag. (Trf, epd)

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