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Grüne Welle : Warum die Welt verrückt nach Matcha ist
Der gemahlene grüne Tee hat in Japan kulturprägende Kraft. Wie man ihn zubereitet, woran man Qualität erkennt – und was der nächste große Trend werden könnte.
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Normalerweise messe er alles exakt ab, wenn er Tee zubereite, sagt Eduardo Molina und knipst den mattschwarzen Wasserkocher mit gradgenauer Temperaturangabe an. Von dem Modell stehen gleich mehrere im frisch bezogenen neuen Büro von „Paper & Tea“, ein stilisierter Miniatur-Steingarten dient als Raumtrenner und sogar eine japanische Teestube aus hellem Holz haben sie hier als Besprechungszimmer eingebaut. Als wäre man in Kyoto und nicht in Berlin-Mitte.
Die Genauigkeit bei der Zubereitung sei eine Berufskrankheit, sagt Molina. Immerhin ist er für das Sortiment an handgefertigten Tees inklusive aller Mischungen zuständig, insgesamt rund 80 Sorten aktuell, die in 38 Filialen des Berliner Unternehmens in ganz Europa verkauft werden. Doch wenn er sich privat eine Schale Matcha aufschlägt, gönnt sich der gebürtige Chilene eine Auszeit von Messungen aller Art. „Ich finde, das Technische nimmt der Sache ihren Charakter.“
Und damit ist er mitten im Thema. Wenige Lebensmittel sind so stark mit einem Ritual aufgeladen wie Matcha, jener gemahlene grüne Tee, der in Japan kulturprägende Kraft hat und nach dem der Rest der Welt in den vergangenen Jahren nun ebenfalls verrückt geworden ist.
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