
© Anne Morgenstein
Geschlechterforscherin Franziska Schutzbach: „Mit der Trump-Wahl sind in der maskulistischen Szene alle Dämme gebrochen“
Rechte Politik funktioniert mit Feindbildern, sagt Franziska Schutzbach. Warum Feminismus als Zielscheibe dient und was an Hass so attraktiv ist.
Stand:
Frau Schutzbach, Sie sind Geschlechterforscherin und arbeiten für den Verein Feministische Wissenschaft Schweiz, Ihr neues Buch trägt den Titel „Revolution der Verbundenheit – wie weibliche Solidarität die Gesellschaft verändert“. Zurzeit ist oft das Gegenteil zu beobachten. Wie zum Beispiel auf dem Foto der Spitzenpolitiker von CDU und CSU, das kürzlich im Internet für viel Spott sorgte: Sechs Männer sitzen da ganz solidarisch beisammen, um den „Politikwechsel für Deutschland“ anzugehen, wie im Begleitsatz stand. Keine Frau war dabei. Regt Sie das auch auf?
Nein, es war nicht anders zu erwarten. Natürlich widerspricht die Zusammensetzung meinem Gerechtigkeitsgefühl und – wie ich es verstehe – auch dem Grundgesetz, in dem Gleichberechtigung festgeschrieben ist. Aber die Frage ist auch, was hätte man sich von den Frauen in dieser Runde versprochen?
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