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Die Spurensicherung in der Innenstadt von Wiesloch.

© dpa/---

Getötete 30-Jährige in Wiesloch: Tatwaffe des Psychiatrie-Patienten war ein gestohlenes Küchenmesser

Im baden-württembergischen Wiesloch war ein 33-jähriger Psychiatrie-Patient geflohen und hatte eine 30-Jährige getötet. Die Tatwaffe stahl der Mann aus der Auslage eines Kaufhauses.

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Die 30 Jahre alte Frau, die ein psychisch kranker Mann in Wiesloch (Baden-Württemberg) getötet haben soll, ist mit einem kurz zuvor vom Verdächtigen gestohlenen Küchenmesser erstochen worden. Der Mann habe das Messer nach seiner Flucht aus dem Psychiatrischen Zentrum Nordbaden (PZN) in Wiesloch aus der Auslage eines Kaufhauses genommen, dort geschah wenig später die Tat, teilte die Staatsanwaltschaft Heidelberg am Montag weiter mit. Die Frau war wohl ein Zufallsopfer - den Ermittlungen zufolge kannten sich der mutmaßliche Täter und das Opfer nicht.

Der aus Somalia stammende 33 Jahre alte Verdächtige lebe seit 2014 in Deutschland. Am Samstag erließ der zuständige Haftrichter des Amtsgerichts Heidelberg gegen den 33-Jährigen einen Unterbringungsbefehl wegen Mordes. Seither sitzt er wieder in Haft im PZN Wiesloch.

Zu seinem Motiv gibt es keine Erkenntnisse. „Wir vermuten, dass wir das auch nicht herausfinden werden“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Heidelberg. „Der Mann ist psychisch krank.“ Laut Mitteilung der Anklagebehörde ist er dringend verdächtig, „aufgrund einer wahnhaften Störung im Zustand der Schuldunfähigkeit heimtückisch einen Menschen getötet zu haben. Zur Tat geäußert habe er sich bisher nicht.

Der Tatverdächtige war am Freitag unter noch nicht ganz geklärten Umständen vom Gelände PZN in Wiesloch geflüchtet. Er war dort seit 2021 wegen verschiedener Straftaten im Maßregelvollzug untergebracht. Trotz der sofort aufgenommenen Verfolgung durch Pflegekräfte und Fahndungsmaßnahmen der Polizei konnte er entkommen und griff in einem Ladengeschäft eine 30-Jährige mit einem Messer an. Die Frau starb wenig später im Krankenhaus.

Das Landgericht Heidelberg hatte vor zwei Jahren in einem Sicherungsverfahren die Unterbringung des 33-Jährigen in einem psychiatrischen Krankenhaus angeordnet. Dem Mann wurden insgesamt sieben im Juli 2020 begangene Straftaten vorgeworfen, darunter sexuelle Belästigung, vorsätzliche Körperverletzung, Beleidigung und tätliche Angriffe auf Vollstreckungsbeamte. (dpa, AFP)

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