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Baden-Württemberg, Bad Saulgau: Drei Jungen suchen Abkühlung im Wasser.

© dpa/Thomas Warnack

Update

Hitzerekorde purzeln: Lingen übernimmt mit 42,6 Grad die Spitze

Die Hitzewelle bringt immer neue Höchstwerte: Zunächst bricht Bonn den Rekord von Geilenkirchen. Dann klettert im Emsland das Thermometer noch höher.

Neuer Hitzerekord für Deutschland: Das niedersächsische Lingen war am Donnerstag mit 42,6 Grad nach vorläufigen Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) der heißeste Ort in Deutschland. Damit ist erstmals seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Deutschland die 42-Grad-Marke durchbrochen worden. „Wir müssen noch prüfen, ob dieser Wert Bestand hat“, sagte ein DWD-Sprecher am Abend.

Außerdem wurden nach vorläufigen Messwerten in sechs Bundesländern neue Höchstwerte erreicht. An 25 Messstationen betrugen die Temperaturen am Donnerstag 40 Grad oder mehr, an 15 Stationen wurden Werte gemessen, die den von 2015 bis Mittwoch geltenden deutschen Rekord von 40,3 Grad im unterfränkischen Kitzingen überschritten.

Mit diesen Messergebnissen wurden gleich mehrere jüngere Temperaturrekorde hinfällig. In Lingen waren am Donnerstag zuvor 41,5 und um 15.50 Uhr 41,6 Grad gemessen worden. Noch um 14.20 waren in Bonn-Roleber 40,6 Grad verzeichnet worden. Dort waren zwei Stunden zuvor, wie bereits am Mittwoch in Geilenkirchen 40,5 Grad registriert worden. Um 15.10 Uhr war es in Bonn-Roleber 40,7 Grad heiß.

„In der Liste der 10 heißesten Orte Deutschlands sind gleich vier mit mehr als 41 Grad“, sagte DWD-Sprecher Andreas Friedrich. Abgesehen von Lingen seien die übrigen Hotspots nach den vorläufigen Messwerten in Nordrhein-Westfalen: In Duisburg-Baerl und Tönisvorst wurden jeweils 41,2 Grad gemessen, in Köln-Stammheim 41,1 Grad.

Allerdings ist nicht völlig auszuschließen, dass die Messstation Geilenkirchen in Nordrhein-Westfalen erneut für eine Überraschung sorgt, so Friedrich: Da an der externen Messstation, die nicht zum DWD-Messnetz gehört, am Donnerstag eine Übung stattfand, lagen von dort am Donnerstag noch gar keine Angaben vor. Hier war am Mittwoch mit 40,5 Grad ein kurzzeitiger deutscher Rekord gemessen worden.

Zuvor hatte das unterfränkische Kitzingen vier Jahre lang seinen Ruf als heißester Ort Deutschlands behauptet. Dort waren im Sommer 2015 gleich zweimal 40,3 Grad gemessen worden.

Der DWD rechnete für Freitag noch einmal mit Hitze, auch wenn der Höhepunkt der aktuellen Hitzewelle demnach nun aber wohl überschritten ist. Im Westen Deutschlands könnte es noch einmal knapp 40 Grad heiß werden, sonst liegen die Höchstwerte zwischen 32 und 38 Grad - also keine echte Abkühlung. Im Osten Deutschlands dürften die Werte nicht über 35 Grad steigen, im Nordosten und an den Küsten liegen die Höchsttemperaturen bei 29 Grad.

Am Wochenende sollen die Temperaturen einen deutlichen Satz nach unten machen; dann ist es am Samstag „nur“ 27 bis 34 Grad warm. Zudem steigt das Gewitterpotenzial von Freitag an und während des Wochenendes. Vor allem in der Südhälfte Deutschlands und im Westen sind auch örtlich Unwetter möglich.

Rekorde auch bei den europäischen Nachbarn

In Belgien wurde mit 40,6 Grad Celsius der erst am Mittwoch aufgestellte nationale Rekord erneut gebrochen. Nach jüngsten Angaben wurden am Vortag 40,2 Grad gemessen, damit überschritt das Land erstmals seit Beginn der Wetteraufzeichnungen die 40-Grad-Marke.

Auch in den Niederlanden wurde der erst am Mittwoch aufgestellte Rekord schon wieder gebrochen. Mit 40,4 Grad war es am Donnerstag um nochmal ein halbes Grad heißer.

Paris stellte mit 42,6 Grad Celsius einen neuen Hitzerekord auf, wie der Wetterdienst Météo France mitteilte. Der bisherige Höchstwert von 40,4 Grad Celsius in der französischen Hauptstadt war mehr als 70 Jahre alt. Er war am 28. Juli 1947 gemessen worden. Ab Freitag sollen die Temperaturen wieder sinken. (dpa, AFP)

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