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Firmensitz des Textil-Unternehmens Trigema.

© imago/imagebroker/IMAGO/imageBROKER/Arnulf Hettrich

„Ich habe versucht, mein Leben zu beenden“: Der Brief von Wolfgang Grupp an die Trigema-Mitarbeiter im Wortlaut

Der frühere Trigema-Chef Wolfgang Grupp hat einen Suizid-Versuch öffentlich gemacht. Er leide an Altersdepressionen, schreibt er.

Stand:

Wolfgang Grupp ist vor zehn Tagen in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Bislang war unklar, was dem früheren Trigema-Chef passiert war. In einem Brief des 83-Jährigen an die Belegschaft, welcher der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, schreibt dieser von einem Suizidversuch: „Ich habe versucht (…) mein Leben zu beenden.“ Hier lesen Sie den Brief im Wortlaut, den zuerst die „Bild“-Zeitung mit Zustimmung von Wolfgang Grupp veröffentlicht hat:

„Sehr verehrte Damen und Herren

Seit Beginn vergangener Woche befinde ich mich im Krankenhaus.

Für die zahlreichen Genesungswünsche und Nachrichten bedanke ich mich ganz herzlich. Leider kann ich mich erst jetzt selbst äußern.

Mir geht es den Umständen entsprechend gut. Mein großer Dank gilt allen Ärzten, Rettungs- und Pflegekräften, die sich um mich kümmern.

Ich bin im 84. Lebensjahr und leide an sogenannten Altersdepressionen. Da macht man sich auch Gedanken darüber, ob man überhaupt noch gebraucht wird. Ich habe deswegen auch versucht, mein Leben zu beenden. Es kann etwas länger dauern, bis ich wieder ganz gesund bin.

Ich habe versucht mein ganzes Leben in den Dienst von trigema und den Kampf für die Interessen der Wirtschaft und des Mittelstands in Deutschland zu stellen. Ich weiß, dass ich oft unbequem war, aber ich bin dankbar für das was ich erreichen und erleben durfte.

Mein großer Dank gilt meiner Frau Elisabeth und meinen Kindern Bonita und Wolfgang, sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Firma trigema. Ich bin mir sicher, dass meine Kinder trigema verantwortungsvoll in eine erfolgreiche und sichere Zukunft führen werden.

Unsere Mitarbeiter, Kunden und unser ganzes Umfeld bitte ich darum, sie dabei zu unterstützen und ihnen ihr Vertrauen zu schenken. Darauf sollen meine Kinder sich nun konzentrieren können. Ich bin sehr stolz auf meine Frau und meine Kinder.

Ich bedauere sehr, was geschehen ist und würde es gerne ungeschehen machen.

Mit freundlichen Grüßen und vielen Dank

Ihr

Wolfgang Grupp sen.

Meine Bitte an alle, die an Depressionen leiden: Suchen Sie sich professionelle Hilfe und begeben Sie sich in Behandlung.“ (Tsp)

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