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Ein Klimaaktivist sitzt am Karlsplatz in der Münchner Innenstadt auf der Fahrbahn und blockiert die Straße.

© Foto: dpa/Lennart Preiss

Ohne Prozess: Zwölf Klimaaktivisten müssen nach Blockaden in München für einen Monat in Gewahrsam

Das Amtsgericht München verhängt harte Strafen gegen Klimaaktivisten. Grundlage für das lange Einsperren ohne Prozess ist das bayerische Polizeiaufgabengesetz.

Nach zwei aufeinanderfolgenden Straßenblockaden hat das Amtsgericht München für zwölf Klimaaktivisten ohne Prozess eine Gewahrsamnahme bis Anfang Dezember angeordnet.

Wie ein Gerichtssprecher am Freitag sagte, seien insgesamt 15 Klimaaktivisten verschiedenen Richtern vorgeführt worden, nur bei dreien kam es zu einer kürzeren Gewahrsamnahme. Grundlage für das lange Einsperren ohne Prozess ist laut Polizei das bayerische Polizeiaufgabengesetz.

Die Aktivisten sollen am Donnerstagvormittag an einer Straßenblockade mit insgesamt 17 Teilnehmern beteiligt gewesen sein, bei welcher der Verkehr nahe dem Münchner Karlsplatz blockiert wurde. Nach dem Ende der Blockade und der Feststellung ihrer Personalien kamen die Aktivisten am Donnerstagnachmittag wieder frei.

Kurz nach der Freilassung starteten 15 der Aktivisten laut Polizei erneut am Karlsplatz eine Blockade und brachten den Verkehr zum Erliegen. Bis zum Eintreffen der Polizei hatten sich demnach die ersten Demonstranten mit einer Hand auf der Fahrbahn angeklebt. Die Blockade verursachte genau wie die vorherige laut Polizei erhebliche Verkehrsbehinderungen.

Die Polizei erklärte den angeordneten polizeilichen Gewahrsam damit, weitere angekündigte Blockadeaktionen und Straftaten durch die Verdächtigen verhindern zu wollen. Den vorzeitig aus dem Gewahrsam entlassenen Aktivisten seien die drohenden Folgen bei neuen Straßenblockaden verdeutlicht worden.

Das Polizeipräsidium München warnte dringend vor einer Beteiligung an solchen Aktionen, diese seien Straftaten. „Aus dem Grund wird die Münchner Polizei, unter Ausschöpfung aller rechtlicher Mittel, gegen derartige Blockadeaktionen weiterhin konsequent vorgehen“, erklärte das Polizeipräsidium. (AFP)

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