zum Hauptinhalt
Das Flugzeug war auf dem Weg in die costa-ricanische Provinz Limón (Symbolbild).

© Siegfried Schnepf/IMAGO

Update

Behörden in Costa Rica bestätigen: „McFit“-Gründer Schaller an Bord von verunglücktem Flugzeug

Der deutsche Unternehmer befand sich mit seiner Familie in dem Privatjet. Die Suche nach den Insassen läuft. Bisher wurden zwei Todesopfer gefunden, ein Erwachsener und ein Kind.

| Update:

Nach dem Absturz des Privatflugzeugs des deutschen Unternehmers Rainer Schaller vor der Küste von Costa Rica haben die Einsatzkräfte ihre Suche ausgeweitet. In Absprache mit den Behörden des Nachbarlandes sei aus der Luft auch in den panamaischen Gewässern nach Wrackteilen gesucht worden, sagte der Direktor der costa-ricanischen Küstenwache, Martín Arias, am Montag.

Zunächst seien allerdings auch dort keine weiteren Trümmerteile gefunden worden. Die Suchaktion mit rund 60 Einsatzkräften werde aber so lange wie nötig fortgesetzt. An Bord der Maschine befanden sich zum Zeitpunkt des Unglücks am Freitagabend insgesamt sechs Personen: der McFit-Gründer Schaller, seine 44-jährige Partnerin, die beiden Kinder, ein weiterer 40-jähriger Deutscher und der 66 Jahre alte Schweizer Pilot.

Am Wochenende waren die Leichen eines Mannes und eines Kindes sowie Trümmerteile und Gepäckstücke im Meer gefunden worden, die zunächst nicht identifiziert wurden. Auch wurden Taschen und Rucksäcke sowie ein Teil des Rumpfes der verunglückten Maschine gefunden. Die Überreste der Maschine wurden zum Hafen von Limón an der Karibikküste Costa Ricas gebracht.

Bei der Suche würden auch die Meeresströmungen berücksichtigt, sagte der Minister für öffentliche Sicherheit, Jorge Torres. Die Witterungsverhältnisse seien am Montag für die Suchmannschaften besser gewesen als in den Tagen zuvor. Am Sonntag wa die Suche wegen der Wetterbedingungen vorerst unterbrochen worden.

Kommunikation riss beim Landeanflug ab

Das Geschäftsreiseflugzeug vom Typ Piaggio P.180 Avanti war am Freitagabend (Ortszeit) auf dem Flug vom mexikanischen Bundesstaat Chiapas aus nach Costa Rica gestartet und dann verschollen. Die Ursache des Absturzes blieb zunächst unklar. Die Kommunikation sei abgerissen, als sich die Maschine über dem Meer dem Flughafen von Limón näherte, teilte das Sicherheitsministerium mit.

Das Privatflugzeug verfügte weder über einen Flugschreiber noch über ein Gerät zur Aufzeichnung der Kommunikation. Wegen der geringen Größe des Flugzeugs waren sie nach Angaben der costa-ricanischen Behörden auch nicht vorgeschrieben.

Der Screenshot zeigt die Route des Flugzeuges auf dem Weg von Mexiko nach Puerto Limón an der Karibikküste von Costa Rica.
Der Screenshot zeigt die Route des Flugzeuges auf dem Weg von Mexiko nach Puerto Limón an der Karibikküste von Costa Rica.

© Flightradar24.com/dpa

„Das Flugzeug ist etwa 25 Meilen vor dem Flughafen Limón vom Radar verschwunden. Die Maschine sollte um 18.58 Uhr landen, wir haben es in einer Höhe von 2000 Fuß verloren“, sagte Behördendirektor Naranjo dem Fernsehsender Teletica. 2000 Fuß sind etwa 600 Meter. Der Kontakt zu der Maschine sei Nähe des Dorfes Barra del Parismina abgerissen.

Nachdem die Maschine plötzlich ihre Verbindung mit dem Kontrollturm des Flughafens von Barra de Parismina verloren hatte, seien sofort alle Maßnahmen eingeleitet worden, um sie zu orten, sagte Torres in einem von seinem Ministerium veröffentlichten Video.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Berichten des Fernsehsenders Teletica zufolge unterstützte auch der US-Grenzschutz die Sucharbeiten mit einem Aufklärungsflugzeug. Zuvor waren rund 28 Kilometer vom Flughafen von Limón entfernt bereits Teile des Rumpfes, Sitze und mehrere Gepäckstücke entdeckt worden.

„Etwa 28 Kilometer vom Flughafen von Limón entfernt haben wir im Meer Überreste gefunden, die anscheinend zu dem Flugzeug gehören“, sagte der Leiter der Küstenwache, Martín Arias. In einem vom Sicherheitsministerium lokalen Medien zur Verfügung gestellten Video waren unter anderem mehrere Rucksäcke und Reisetaschen zu sehen. 

Das deutsche Auswärtige Amt ist informiert

„Der Fall ist uns bekannt“, hieß es am Sonntag aus dem Auswärtigen Amt in Berlin. „Unsere Botschaft in San José steht zur Aufklärung des Sachverhalts mit den örtlichen Behörden in Kontakt.“

Schaller hatte in den 90er Jahren die Fitness-Kette McFit gegründet und war mit den Studios zum Millionär geworden. Später war er auch als Veranstalter der Technoparty Loveparade tätig.

Bei der Loveparade am 24. Juli 2010 in Duisburg kam es zu einer Tragödie, bei der 21 Menschen in einem Massengedränge starben. Die Loveparade wurde daraufhin eingestellt. Ein Strafverfahren gegen mehrere Angeklagte, in dem Schaller selbst nicht belangt wurde, ging 2020 ohne Urteil zu Ende.

McFit ist seit rund 25 Jahren auf dem Markt. Nach Angaben der RSG-Group verfügt sie heute über 250 Studios in Deutschland, Österreich, Spanien und Italien und hat mehr als 5000 Mitarbeitende. (AFP, dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false