90. Geburtstag: About Helmut Schmidt

Der 90. Geburtstag am 23. Dezember von Altkanzler Helmut Schmidt ist ein mediales Ereignis. Neben dem großen Auftritt in der „Zeit“, deren Mitherausgeber er ist, stellte sich der SPD-Politiker auch für ein paar TV-Interviews zur Verfügung. Große Feierlichkeiten lehnt Schmidt mit dem Hinweis ab, dass er bei „Festspielen“ nicht dabei sei. Ob mit oder ohne Schmidt, an Material mangelt es nicht.

Zunächst präsentiert das ZDF am Dienstag um 20 Uhr 15 seine Dokumentation „Helmut Schmidt – Der deutsche Kanzler“. Für das ZDF führten die Journalisten Ruprecht Eser und Gunter Hofmann zwei längere Interviews. „In meinen Augen sind die acht Kanzlerjahre zwar wichtig, aber nicht das Wichtigste in meinem Leben“, sagt Schmidt, der mit seiner Frau Loki im Hamburger Stadtteil Langenhorn wohnt. „Das Wichtigste in meinem Leben war die Nazizeit und der Krieg. Über die Kanzlerjahre kann ich nur sagen: Sie waren anstrengend.“ Und er sagt noch: „Ich habe meine Pflicht getan, so gut ich es konnte.“ Acht Jahre lang, von 1974 bis 1982, hat Helmut Schmidt die sozial liberale Koalition geführt. Einer seiner politischen Weggefährten sendet im Porträt ein Grußwort: Ich hoffe, dass er mich überlebt. Denn ich will nicht in einer Welt ohne Schmidt sein“, sagt der frühere US- Außenminister Henry Kissinger. Enger verbunden war der Altkanzler mit Frankreichs ehemaligem Präsident Giscard d’Estaing. Schmidt sei kein Mann der Ausflüchte. „Er sagt, was er denkt, und er ist sehr treu. Wenn er dir etwas verspricht, dann hält er das“, meint d’Estaing.

Das NDR-Fernsehen sendet am 22. Dezember die Filmcollage „Staatsmann und Hanseat“ und ab Mitternacht die „Helmut-Schmidt-Nacht“ mit drei Beiträgen. Am 23. Dezember gibt es um 21 Uhr 45 in der ARD das Porträt „Helmut Schmidt – Mein Jahrhundert“.