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Eine Kombo aus einzelnen Video-Standbildern der Internetaktion #allesdichtmachen via Youtube zeigt Schauspieler, die sich an der Internetaktion unter dem Motto #allesdichtmachen beteiligt haben, manche von ihnen haben sich schon wieder distanziert.

© dpa

Berichte über #allesdichtmachen: Strafanzeige wegen Hassbotschaften

Das „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ wehrt sich gegen Hass-Mails an seinen Autoren. Man sei nicht bereit, das Überschreiten verbaler Grenzen zu akzeptieren.

Das „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (RND) wehrt sich gegen Hass-Mails an seinen Autor Imre Grimm. Der Leiter des Gesellschaftsressorts habe mehr als 400 E-Mails zu einem Meinungsbeitrag zu der Aktion „Alles dichtmachen“ verschiedener Schauspielerinnen und Schauspieler erhalten, teilte die Redaktion am Freitag in eigener Sache in Berlin mit. Zwei Drittel dieser Mails seien „übel beleidigend und weit von dem entfernt, was man gemeinhin Diskurs oder Debatte nennt“.

Grimm sei als „verficktes Nazi-Schwein“, als „systemkonforme Hure“ und als „Versagerpussy“, die „das Schlimmste verdient“, beschimpft worden. Verbunden sei dies mit dem Ausspruch „Verrecken Sie bitte, Spasti“ gewesen. Das „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ habe in dem Fall inzwischen Strafanzeige erstattet und werde dies grundsätzlich auch in Zukunft tun.

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Der Text „Stars gegen den Lockdown: Warum die Aktion 'Alles dichtmachen' eine Verhöhnung der Corona-Toten ist“ sei klar als Meinungsstück gekennzeichnet gewesen. Die Redaktion begrüße es außerordentlich, wenn sich Leserinnen und Leser kritisch mit ihrer Arbeit auseinandersetzen und mit Argumenten in den Dialog treten. „Wir sind jedoch nicht bereit, das Überschreiten verbaler Grenzen zu akzeptieren - zumal dann nicht, wenn sie justiziabel sind“, hieß es.

In den vergangenen Monaten häufen sich Anfeindungen und körperliche Angriffe auf Journalistinnen und Journalisten, insbesondere aus dem rechtsextremen Raum. Auf der Rangliste der Pressefreiheit von „Reporter ohne Grenzen“ rutschte Deutschland daher von Platz 11 auf Platz 13 ab. Die Pressefreiheit wird demnach nicht mehr als „gut“, sondern nur noch als „zufriedenstellend“ eingestuft. (epd)

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