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Medien: Christlicher Fernsehkanal: Gott geht auf Sendung

In Deutschland wird es bald einen Fernsehkanal geben, der rund um die Uhr über die Bibel berichten wird. "Bibel TV" will Bibelverfilmungen, Bibellesungen und Landschaftsaufnahmen austrahlen, die mit biblisch-meditativen Texten unterlegt sind.

In Deutschland wird es bald einen Fernsehkanal geben, der rund um die Uhr über die Bibel berichten wird. "Bibel TV" will Bibelverfilmungen, Bibellesungen und Landschaftsaufnahmen austrahlen, die mit biblisch-meditativen Texten unterlegt sind. Gestern fand in Bonn-Bad Godesberg die Gründungsversammlung statt. Innitiator ist der Verleger Norman Rentrop. Geschäftsführer von "Bibel TV" wird Noch-MDR-Fernsehdirektor Henning Röhl, bestätigte der Geschäftsführer des christlichen Medienverbundes, Wolfgang Baake. Der Antrag auf eine digitale Sendelizenz werde in den nächsten Tagen in Hamburg gestellt, so Baake. Die Signale aus den Landesmedienanstalten seien sehr positiv. Finanziert wird "Bibel TV" durch eine Stiftung und die ersten vier Jahre seien sichergestellt. Danach soll der Kanal durch Spenden finanziert werden, sagte Baake. Zudem würden Gespräche über kostenlose Senderechte von Bibelverfilmungen geführt. Bibel TV werde eine Non-Profit-Organisation sein. Rentrop halte mit rund 13,5 Millionen Mark etwa die Hälfte der Anteile an der Stiftung. Zu den weiteren Gesellschaftern zählen der Evangelische Rundfunk, die Vereinigung evangelischer Freikirchen und das Missionswerk für Christus.

Die großen Kirchen sind an der Initiative nicht beteiligt. Wie der Sprecher der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD), Thomas Krüger, sagte, seien sie im Moment noch in der Position des Beobachters. Die Kirche könnte nie einen eigenen Fernsehkanal auf die Beine stellen, deshalb sei es sinnvoll, private Initiativen zu unterstützen.

Der Leiter der Zentralstelle Medien der Katholischen Kirche, Reinhold Jacobi, äußerte sich etwas zurückhaltender. Die Bischofskonferenz sein erst vor wenigen Monaten von der Initiative informiert worden. Die Kontakte seien aber auf sehr privater Ebene gelaufen. Die Katholische Kirche sei mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk sehr zufrieden. Hier seien sie laut Rundfunkstaatsvertrag sehr gut aufgehoben. Lediglich zwei kirchliche Produktionsfirmen, seien an Bibel TV beteiligt, sagte Jacobi.

Die vor einigen Jahren gegen Rentrop erhobenen Vorwürfe, er unterstütze Scientology, halten sowohl Jacobi als auch Baake für falsch. "Warum solle Rentrop so viel Geld für eine Bibel-Kanal ausgeben, wenn er Scientology anhängen würde?", sagte Baake. Rentrop war unter Verdacht geraten, weil er in seinem Verlag Bücher von Scientology-Mitgliedern vertrieben hatte.

kek

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