zum Hauptinhalt
 Marvin Schade hat 2020 zusammen mit Matthias Bannert Medieninsider.com gestartet. Das Medienmagazin begleitet den digitalen und kulturellen Wandel der Branche.

© Promo

Zu meinem ÄRGER: Die Branche attraktiv halten

Was ist los bei der „Süddeutschen Zeitung“. Medieninsider Marvin Schade erkennt hinter dem progressiven Schein ein strukturkonservatives Sein.

Stand:

Marvin Schade gehört zu den Betreibern von Medieninsider.com. Herr Schade, worüber haben Sie sich in dieser Woche in den Medien am meisten geärgert?

Darüber, dass Medienunternehmen der kulturelle Wandel als Arbeitgeber so schwer fällt. Das lässt sich derzeit gut bei der „Süddeutschen Zeitung“ beobachten. Ausgerechnet die renommierte, links-liberale Qualitätszeitung, die nach außen mit einer paritätisch besetzten Doppelspitze auftritt und auch viele Frauen befördert hat, verbirgt hinter ihrem progressiven Schein ein strukturkonservatives Sein.

Nicht alle, aber viele Probleme sind selbstgemacht: Schlechte Kommunikation mit Mitarbeitern, mangelnde Flexibilität bei Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Sparzwänge führen zum Braindrain. Das gilt nicht für die „SZ“, sondern für eine ganze Reihe von Medien. Das macht eine ganze Branche unattraktiv und kostet wertvolle Talente. Wir können uns das mitten in der digitalen Transformation nicht leisten.

[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Worüber haben Sie sich gefreut?
Dass es auch Fortschritt gibt, zum Beispiel beim „Spiegel“ – weil das Nachrichtenmagazin nach jahrelangen, internen Machtkämpfen plötzlich für eine gute Arbeitsatmosphäre (und natürlich gute Bezahlung) steht. Auch Axel Springer handelt nach den Skandalen der vergangenen Monate. Für Talent & Culture wird es zukünftig einen Posten im Vorstand geben. Das Management muss natürlich auch liefern.

Was empfehlen Sie aus dem Internet?
Digitalen Medienjournalismus, der diesen kulturellen Wandel begleitet. Das machen wir bei „Medieninsider“, aber auch „Übermedien“, „Kress Pro“ und glücklicherweise noch ein paar Publikumsmedien wie der Tagesspiegel. Sie alle brauchen Unterstützung, am besten durch ein Abo.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })