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Klein Kompakt und ziemlich schnell: Eine SSD-Platte von Samsung.

© Samsung

Was sind SSD-Festplatten?: Die Schnellmacher

Alles wird immer schneller in modernen Computern. Prozessoren, Grafik-Chips und Arbeitsspeicher werden immer schneller. Nur die Festplatten waren bisher der Klotz am Bein. Mit den SSD-Festplatten ändert sich das, denn die sind schnell, klein und sparsam. Aber leider auch immer noch sehr teuer. Ein technischer Blick auf die schnellen Kleinen.

Kleiner, sparsamer und schneller, das ist das olympische Prinzip der Hardware-Industrie. Speziell in den letzten Jahren wurden die Anforderungen für die Endgeräte aller Art immer anspruchsvoller. Vor allem Smartphones und Tablets setzen die herkömmlichen Computer unter Druck. Der heimische Desktop-PC befindet sich langsam aber sich auf dem Weg in die Geschichtsbücher. Um Privatkunden dennoch schnelle und gleichzeitig mobile Lösungen bieten zu können tüftelte die Industrie schon seit Jahren an einem Ersatz für die konventionellen Festplatten herum. Denn die waren in Sachen Größe, Robustheit, Energieverbrauch und Geräuschentwicklung schon immer ein Problem. Gleichzeitig ist für viele Kunden eine große Festplatte ein entscheidendes Kaufkriterium.

Keine Disk mehr
Der gelungene Kompromiss dazu sind sogenannte SSD-Festplatten. Übersetzt bedeutet das „Solid State Disk“, wobei „Solid State“ aus dem Bereich der Halbleitertechnik kommt und „Disk“ die Verwandtschaft zur normalen Festplatte symbolisieren soll. Technisch gesehen ist dem aber gar nicht so. Denn konventionelle Festplatten rauschen mit einem Lese- und Schreibkopf über magnetisierte, rotierende Scheiben im Innern der Platte. Umso schneller das geschieht, umso schneller läuft eine „HDD“-Platte. Man kann sich den Vorgang ähnlich wie bei einem Plattenspieler vorstellen, allerdings um ein Vielfaches schneller und flexibler.
Aber dieser physikalische Ablesevorgang kostet Energie, erzeugt durch die rotierenden Körper Geräusche und ist daher auch störungsanfällig. Außerdem gibt es auch beim Versuch, Festplatten kompakter zu machen, irgendwo Grenzen. Und nicht zuletzt ist auch die Geräuschkulisse ein Thema. Wer schon mal mehrere Gigabyte auf die Festplatte eines Notebooks kopiert hat, wird das Rattern, Kncken und Schnurren kennen, das konventionelle Festplatten erzeugen. Für Smartphones oder Tablet-PCs kamen solche Speichermedien nicht nur deshalb nicht in Frage.

Ein großer USB-Stick
Genau in diese Lücke stoßen die SSD-Festplatten. Sie arbeiten mit Flash-Speicher und SD-RAM. Diese Kombination ist im Grunde ein großer USB-Stick, denn genau wie bei diesen arbeiten hier auch ein Flashspeicher und ein vorgeschalteter SD-Ram zusammen. Letzterer ist schlicht gleich dem Arbeitsspeicher, der in PCs verbaut ist.

Angeschlossen werden die SSD-Platten in PCs über den gängigen SATA-Anschluss. Das Format bleibt aber bei 2,5 Zoll und ist damit sehr klein.
Angeschlossen werden die SSD-Platten in PCs über den gängigen SATA-Anschluss. Das Format bleibt aber bei 2,5 Zoll und ist damit sehr klein.

© Samsung

Die Vorteile dieser Kombination sind überzeugend. Eine SSD-Festplatte arbeitet völlig geräuschlos, verbraucht nur ein Bruchteil der Energie herkömmlicher Festplatten, ist kaum temperaturanfällig, kann deutlich kleiner gebaut werden und ist auch noch schneller. Der letzte Punkt gilt allerdings nicht immer und überall. Wenn zusammenhängende Daten von der Festplatte gelesen werden, dann kann eine konventionelle Platte immer noch die SSD-Speicher in den Schatten stellen. Je kleinteiliger verteilter die zu lesenden Inhalte jedoch werden, desto eher können SSD-Platten ihre Stärken ausspielen. Wo sonst ein Lesekopf sich die Daten hier und da zusammensuchen muss, geschieht das bei SSD rein elektronisch.

Start in Sekundenschnelle
Der gravierendste Nachteil von SSD-Festplatten ist bis heute der Preis. Während bei normalen Festplatten zwei Terrabyte große Platten schon für rund 100 Euro zu bekommen sind, kosten bei SSD-Platten schon 256 Gigabyte meist mehr als 100 Euro. Und für die meisten modernen Notebooks ist das schlicht zu wenig. Daher kombinieren viele Hersteller eine kleine, schnelle SSD-Platte mit einer großen normalen Festplatte. In den modernen Ultrabooks finden sich oft nur noch die neuen Platten, die sich entsprechend auch in der Geschwindigkeit des Betriebssystems, zum Beispiel bei Windows 8, positiv bemerkbar machen. Deshalb starten die schicken Ultrabooks in wenigen Sekunden, was herkömmliche Notebooks bisher nicht konnten.

Falls Sie jetzt Geschmack gefunden haben an den SSD-Platten, dann ist es durchaus eine Überlegung auch den heimischen Desktop-PC oder das Notebook nachzurüsten. Angeschlossen werden die Platten über einen ganz normalen SATA-Anschluss. Allerdings muss eben auch deutlich mehr auf den Tisch geblättert werden und bei Notebooks ist in der Regel nur Platz für eine Platte vorhanden. Es gibt SSD-Platten, die 500 Gigabyte groß sind und so den normalen Festplatten in Sachen Speicherkapazität kaum nachstehen. Allerdings werden dafür in der Regel noch 500 Euro und mehr fällig. Ansonsten muss mit dem internen Speicher gehaushaltet werden. Extern kann als Datenlager ja immer noch eine konventionelle Platte angeschlossen werden. Dann wirkt zwar die USB-Schnittstelle als Nadelöhr, aber mit dem Standard 3.0 und einer Datenübertragungsrate von vier Gigabyte pro Sekunde ist auch das kein Problem mehr.

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