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Udo Lindenberg und das Panikorchester 1973 in ihrer Stammkneipe Onkel Pö..

© © Udo Lindenberg Archiv/Udo Lindenberg Archiv

Doku über Udo Lindenberg: 50 Jahre Panik

Eine Arte-Dokumentation verbeugt sich vor dem Projekt Udo Lindenberg. So ganz rund ist das nicht.

Stand:

Er ist ein Anti-Spießer. Und vermutlich der bedeutendste deutsche Rockstar. Mit dem „Sonderzug nach Pankow“ schrieb er ein bewegendes Kapitel deutsch-deutscher Kulturgeschichte. Die Dokumentation „Udo Lindenberg & das Panikorchester – 50 Jahre Rock ’n’ Roll in der bunten Republik (Arte Mediathek) blickt nun zurück auf Lindenbergs Karriere.

Auf seiner ersten Platte sang er noch englisch. Das Album floppte. Also überlegte der unbekannte Musiker sich etwas Neues. Deutsch singen? Klingt das nicht steif, beamtenmäßig und nach Schlager? Schon mit der ersten deutschen LP „Alles klar auf der Andrea Doria“ von 1973 prägte er seinen unverwechselbaren Sound einer hingenuschelten Straßeneckenpoesie. Sein Gespür für etwas andere Reime machte deutsche Rocktexte populär.

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Udo Lindenberg über seine verstorbene Gitarristin Carola Kretschmer

Der Dokumentarfilm von Hannes Rossacher, Frank Bartsch und Marek Weinhold rückt Lindenberg selbst nicht allein in den Fokus. Seine Bandmitglieder, sonst eher im Hintergrund, rekapitulieren den Weg von der Hamburger Stammkneipe Onkel Pö bis in die großen Stadien der Republik. Von einer einfachen Band entwickelte sich das Panikorchester über eine Rockrevue – unter der Regie des Theatergurus Peter Zadek – bis hin zum multimedialen Spektakel.

Der Zusatztitel „50 Jahre Rock ’n’ Roll in der bunten Republik“ erinnert an die politische Ausrichtung des Lindenberg-Projektes. Unter anderem verbeugt der Film sich vor der im März 2023 verstorbenen Transfrau Carola Kretschmer. Als Gitarrist und später als Gitarristin prägte sie den Sound des Panikorchesters über Jahrzehnte hinweg.

In dieser Mischung aus Hommage und Konzertfilm kommen zahlreiche Prominente zu Wort, von Otto Waalkes bis Peter Maffay. So ganz rund ist das nicht. Auf ihre Weise wird die Dokumentation aber dem Paradiesvogel Udo Lindenberg gerecht.

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