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Medien: Hurra, eine Weltpremiere

In Berlin-Brandenburg ist der Umstieg vom analogen zum digitalen Fernsehemfang geglückt

Markus Schächter nannte sie eine „Weltpremiere“, die gelungene Einführung des digital übertragenen Fernsehens in Berlin-Brandenburg. Der ZDF-Intendant und sein Kollege vom Hessischen Rundfunk, Helmut Reitze, zogen am Freitag in Berlin nach fünf Monaten eine positive Bilanz dieses so genannten „Überall-Fernsehens“ ohne Kabel oder Satellit, also der Umstellung des Fernsehempfangs von analoger auf digitale Terrestrik (DVB-T) im Großraum Berlin-Potsdam. Das ermutige zum Umstieg auch im Norden Deutschlands, in Nordrhein-Westfalen und in Hessen noch in diesem Jahr. Dann könnten etwa 30 Millionen Deutsche diesen mobilen Fernsehempfang nutzen.

„Wir werden eines Tages die teure analoge Welt ganz abstellen“, sagte der ZDF-Chef. Das werde dann für die Zuschauer auch positive Auswirkungen auf die TV-Gebühren haben, weil ein bestimmter Teil der Gebühren, der für die analoge Fernseh-Verbreitung erforderlich ist, dann nicht mehr benötigt werde.

Im Rahmen der Pressekonferenz wurde zudem das Ergebnis einer Repräsentativstudie der ARD/ZDF-Medienkommission vorgestellt, die eine relativ schnelle Akzeptanz des neuen Verbreitungsweges zeigt. Von 160 000 Haushalten in der Region, früher über analoge Technik versorgt, haben sich danach mehr als die Hälfte für DVB-T mit den mittlerweile fast dreißig Programmen entschieden. 31 000 Haushalte wechselten zum Satelliten- und 28 000 zum Kabelempfang. Der Rest nutzt weiterhin die analoge Technik. Es ist keineswegs so, dass die „Umrüster“ den Umstieg vom analogen zum digitalen Fernsehen lauthals begrüßt haben. 73 Prozent erlebten den Umstieg als „Zwangsanpassung“, sie sind der Meinung, ohne Alternative gewesen zu sein.

Der Studie zufolge sind etwa 80 Prozent der „Umrüster“ zufrieden, die Empfangsqualität habe sich verbessert. Allerdings bezeichneten 13 Prozent der Befragten die Investitionskosten (die erforderlichen Dekoder kosten zwischen 100 und 500 Euro) noch als zu hoch, weil jedes Fernsehgerät extra ausgerüstet werden muss und eine eigene Fernbedienung erforderlich ist. Außerdem sind Videoaufzeichnungen nicht parallel möglich, und über Kabel und Satellit sind immer noch mehr Programme zu empfangen als über DVB-T.

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