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Mirjam Meinhardt ist seit März die neue Hauptmoderatorin des „Mittagsmagazin“ im ZDF.

© ZDF/Thomas Kierok

Zu meinem Ärger: Mehr Demut in der Berichterstattung

Die Moderatorin Mirjam Meinhardt findet, dass Besserwisserei bei der Analyse des Ukrainekrieges gerade wenig hilfreich ist.

Stand:

Frau Meinhardt, worüber haben Sie sich in dieser Woche in den Medien am meisten geärgert?
Besserwisserei und Parteipolitik in Talkshows ist das, was mir gerade aufstößt. Ich bin bekennender Politik-Fan und schaue gerne Gesprächsrunden. Momentan aber finde ich es oft schwierig, wie viele selbst ernannte Putin-Expertinnen, Militärexperten, Politikerinnen und Journalisten immer schon ALLES vorher wussten. Keiner hat eine Glaskugel.

Trotzdem weiß scheinbar JEDER, was wer wann falsch gemacht hat. Aus der Vergangenheit lernen ist wichtig, keine Frage. Aber in Anbetracht der Weltlage wäre mir lieber, Diskutierende wären etwas selbstloser und demütiger und würden lieber analysieren, was es künftig braucht, um dem angeblich gemeinsamen Ziel „Frieden“ näherzukommen. Vielleicht ist das naiv, aber wann, wenn nicht jetzt?!

Gab es auch etwas, worüber Sie sich gefreut haben?
Gefreut habe ich mich über die vielen kleinen Geschichten übers Gelingen. Im „Mittagsmagazin“ hatten wir immer wieder Berichte darüber, was Menschen auch Positives schaffen können.

Auch neun Wochen nach Kriegsbeginn in der Ukraine gibt es engagierte Helferinnen und Helfer. Das stimmt mich optimistisch. Und ich hoffe, dass die politischen Initiativen, Geflüchtete schnell in Jobs zu bringen und sie zu integrieren, wirklich Früchte tragen. Denn vermutlich wird der Krieg in der Ukraine leider nicht so schnell vorbei sein.

Was empfehlen Sie aus dem Internet?
Die Onlineformate „Die da oben!“ auf funk.net finde ich wirklich empfehlenswert. Funk ist das junge Infoangebot der Öffentlich-Rechtlichen. Diese Infos sind aber definitiv für alle Altersgruppen kompakt und verständlich aufbereitet.

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