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Theodor-Wolff-Preise verliehen: Pressefreiheit braucht freie Presse
Autor Andrej Kurkow ehrt das Zentrum für Pressefreiheit in Lwiw - und der Theodor-Wolff-Preis ehrt ausgezeichneten Journalismus
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„Journalisten tragen keine Waffen. Sie greifen den Feind nicht an. Aber sie versuchen trotzdem, vor Ort zu sein, um Zeugnis zu geben, um zu dokumentieren.“ Was der Autor und Präsident des Pen Ukraine, Andrej Kurkow, zur Verleihung des Theodor-Wolff-Preises am Mittwoch in Berlin sagte, beschrieb sehr exakt, was diese Aufgabe, was diesen Beruf ausmacht und wofür der Preis des Bundesverbandes Digitalpublisher und Zeitungsverleger vergeben wird. Kurkow überreichte zunächst den Sonderpreis Pressefreiheit dem Zentrum für Pressefreiheit in Lwiw – und an alle Journalistinnen und Journalisten, die bei Lebensgefahr aus der Ukraine berichten.
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Danach wurden die Preisträger 2022 geehrt. In der Kategorie Meinung gewann Ingo Meyer für „Das Märchen vom Gendersterntaler“ (Berliner Zeitung), ein Text, der die Jury überzeugte, weil er ohne jede Polemik die Genderfrage beleuchte. Johannes Böhme hatte die beste Reportage geschrieben. Sein Text „Die andere Seite der Medaille“ (Süddeutsche Zeitung, Magazin) über fünf für persönliche Tapferkeit im Afghanistan-Einsatz geehrte Soldaten sei „ein Zeitdokument“. Die Würdigung in der Kategorie Bestes lokales Stück erkannte die Jury Judith von Plato mit „Gustavs letzter Gang“ (Märkische Allgemeine Zeitung) zu, der den Weg eines Ochsen zum Schlachter ohne jede Wehleidigkeit nachzeichnet.
Ausgezeichnetes Porträt in der Zeit
Das Beste lokale Digitalprojekt lieferten Christine Badke, Veit Ellerbrock und Team mit den „Flutprotokollen“ (Kölner Stadt-Anzeiger und Kölnische Rundschau). „Aus dem Moment, aus der Katastrophe heraus hat die Redaktion schnell reagiert“ und dann mit Videos über die Verheerungen der Flut an der Ahr berichtet. Beim Thema des Jahres „Deutschland hat die Wahl – Wie Sieger zu Verlierern werden und umgekehrt“ würdigte die Jury Caterina Lobenstein und Stephan Lebert. „Der Letzte seiner Art“ (Die Zeit) sei ein beeindruckendes Porträt des CDU-Politikers Karl-Josef Laumann.
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