
© Schmidt & Paetzel Fernsehfilme Arte
Stalingrad-Doku: Friedhof der Hitler-Krieger
Eine Arte-Dokumentation rekapituliert die entscheidende Schlacht des Zweiten Weltkriegs aus der ungeschönten Sicht einfacher Soldaten und Zivilisten.
Stand:
Zweiter Weltkrieg, 1942. Etwa eine Million Menschen starben in der 200 Tage währenden Schlacht um Stalingrad. Mit einem unvorstellbaren Aufwand rangen Sowjets 1942/43 die deutsche sechste Armee nieder. Vom „Blitzkrieg“ war danach nicht mehr die Rede. Es war der Anfang vom Ende Nazideutschlands. Nun jährt sich die Schlacht um Stalingrad zum 80. Mal.
Bei der Schilderung dieses Fanals greift Artem Demenok auf üppiges Filmmaterial zurück, das die Rote Armee zu Propagandazwecken aufgenommen hat („Stalingrad: Stimmen aus Ruinen“, Arte, 20.15 Uhr). Zu sehen ist unter anderem, wie der zerknirschte Feldmarschall Paulus den Siegern Rede und Antwort stehen muss.
Nicht allein solche Szenen zeichnen die bemerkenswerte Rekonstruktion aus. Wie schon in „Moskau 1941 – Stimmen am Abgrund“ gibt der mit dem Grimmepreis ausgezeichnete Dokumentarfilmer den Menschen vor Ort ihre Stimme zurück. Herzzerreißende Tagebuchaufzeichnungen von Zivilisten aus der belagerten Stadt lassen das Inferno erahnen.
In vielen Fällen sind solche berührende Notizen das Letzte, was von russischen und deutschen Soldaten blieb. Manchmal sagen Worte mehr als tausend Bilder. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine herrscht in Europa wieder Krieg. Demenoks Film erhält dadurch eine bedrückende Aktualität.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: