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Aline Abboud

© Jennifer Fey

Zu meinem ÄRGER: Warum immer „Impfneid“?

„Ich will nichts beschönigen und auch nicht nur die rosa Brille aufsetzen“: Die Medienwoche im Blick von Aline Abboud.

Stand:

Aline Abboud, ZDF-Moderatorin und Podcasterin („Die da oben“).

Frau Abboud, worüber haben Sie sich in den Medien am meisten geärgert?

„Impfneid“ – gefühlt das beherrschende Wort und Debatte in dieser Woche. Wird wohl das Unwort des Jahres. Ich finde, dass zu viel über Neid und wenig über Optimismus und auch Fortschritt beim Impfen geschrieben und gezeigt wurde. Sprache ist Framing. Sprache löst Emotionen, Assoziationen aus. Ich will nichts beschönigen und auch nicht nur die rosa Brille aufsetzen. Gerade aber nach dieser langen, zermürbenden Zeit im Shut-, Lockdown und Isolation sind wir Medienschaffende auch in der Pflicht, nach vorne zu schauen, Hoffnung zu machen und zumindest zu versuchen, auch die Good News zu vermitteln.

Gab es auch etwas, worüber Sie sich freuen konnten?
Der große Ermittlungserfolg in Sachen „NSU 2.0“. Ein mutmaßlich Tatverdächtiger wurde festgenommen, der in den vergangenen zwei Jahren bundesweit etliche bekannte Leute, vor allem Frauen, mit einer Serie von Drohschreiben mit volksverhetzenden, beleidigenden und rechtsextremen Inhalten furchtbare Angst gemacht hat. Natürlich laufen die Ermittlungen noch, und die aktuellen, steigenden Zahlen der rechtsextremen Fälle in der Kriminalstatistik, die der Innenminister diese Woche veröffentlicht hat, sind eher niederschmetternd. Ich bin aber froh, dass in Fällen von Rechtsextremismus immer mehr aufgeklärt wird. Das Gefühl hatte ich früher nicht.

Ihre Lieblings-App?
Meine aktuelle Lieblings-App ist Blinkist, wo Bücher kurz und knapp zusammengefasst werden. Das ist super, besonders bei dicken Wälzern und mit wenig Zeit.

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