
© Deutsche Welle / M. Müller/M. Müller
Zukunft der Deutschen Welle: Deutscher Fernsehkanal wird eingestellt
Auslandssender schichtet vom Linearen ins Digitale um und baut 100 Stellen ab.
Stand:
Die Deutsche Welle steht vor erheblichen Veränderungen. So werden der deutsche Fernsehkanal eingestellt und rund 100 Stellen vor allem am Standort Berlin sozialverträglich abgebaut. Intendant Peter Limbourg sagte dem Tagesspiegel, „der deutsche Auslandssender wird den digitalen Wandel der DW und ihrer Angebote in 32 Sprachen vorantreiben“. Aus dieser Strategie würden sich Einsparungen, Umschichtungen von linearen zu digitalen Angeboten ableiten.
Ausbau im Digitalen
Gestrichen werden der deutsche TV-Kanal, dessen Nutzung auf 250.000 Zuschauer gesunken ist, Twitter DW Deutsch und Facebook DW Deutsch. Trotz eines für 2023 gestiegenen Bundeszuschusses von 406,5 Millionen Euro (2022: 400,5 Millionen) steuert der Sender, der keine Kredite aufnehmen darf für einen ausgeglichenen Haushalt, auf ein Defizit zu. Dabei gilt es zugleich, Vorsorge für die Herausforderungen auf den internationalen Medienmärkten treffen. „Die sehr jungen, digital-affinen Zielgruppen nicht nur in Afrika und Asien informieren sich vor allem über digitale Angebote. Gerade in Russland, in der Ukraine und im östlichen Europa sind objektive Informationen von enormer Bedeutung“, sagte Limbourg.
Vor diesem Hintergrund sinken die Budgets für News (alle Sprachen) von 28 auf 26,5 Millionen, bei Business von 7,2 auf 6,5 Millionen, bei Sports von 6,0 auf 1,5 Millionen, beim Deutsch TV von 2,7 auf 0,2 Millionen. Laut Pressegespräch wird die Startseite DW.com zukünftig den Fokus auf Hintergründe und Analysen legen und sich auf die Bedürfnisse der Deutschsprechenden und Deutschlernenden ausrichten. Außerdem würden mit Deutsch als Sendesprache alle Magazinformate und die Dokumentationen weiterhin produziert und online verbreitet. Joachim Huber
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