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Mit 50 Single in Berlin: Peter versteht die Liebe einfach nicht
Seit seiner Pubertät hat er Probleme, Frauen kennenzulernen. Noch immer sucht Peter nach dem richtigen Anfang. Aber er probiert es weiter und weiter.
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Wenn wieder Wochen und Monate unbändigen Verlangens verronnen sind, dann denkt Peter: Jetzt muss ich was starten. Also schreibt er einer Arbeitskollegin, die auf dem Flur nett „Hallo“ gesagt hat, eine Mail und bietet ihr ein Stück Kuchen an. Oder er ruft nach dem Chorkonzert einer Frau, mit der er nach dem Singen gemeinsam zur S-Bahn gelaufen ist, beim Einsteigen hinterher: „Wollen wir uns vielleicht wiedersehen?“ Oder er spricht beim abendlichen Zusammensein mit Bekannten eine Dame auf der Tanzfläche an: „Darf ich dir mal was Persönliches sagen? Ich finde, du bist eine ganz schrecklich wunderschöne Frau.“
Meist erhält er auf seine Gefühlsäußerungen, für die er all seinen gesammelten Mut zusammennimmt, zwei Antworten: Nein, danke, ich bin vergeben. Oder, oft, erhält er gar keine Antwort.
„Das mit der Liebe ist ein Spiel, bei dem ich die Regeln nicht verstehe“, sagt Peter, wie er hier heißt. „Ich stehe am Spielfeldrand und schaue den anderen zu.“ Seit seiner Pubertät hat Peter Probleme, Frauen kennenzulernen. Inzwischen ist er 50 und lacht bei seiner Erzählung manchmal leise auf über die hartnäckige Hilflosigkeit, die ihn begleitet. Warum ist einer wie er, wortgewandt und zugewandt, allein in der Single-Hauptstadt Berlin?
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