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Ruprecht Eser ist am Freitag im Alter von 79 Jahren gestorben

© ZDF

Moderator des „heute-journals“: ZDF-Journalist Ruprecht Eser gestorben

ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten nennt Eser einen „Vollblutjournalisten und hartnäckigen Interviewer“

Stand:

Wer mehr als drei Jahrzehnte für das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) gearbeitet, der darf als programmprägend gelten. Ruprecht Eser war es, als Gesicht und Stimme des „heute journal“, als Moderator der sonntäglichen Gesprächssendung „halb 12 – Eser und Gäste“. Und er war draußen, unterwegs, er arbeitete als Korrespondent in London, als Chefreporter berichtete er für das ZDF über die großen Themen seiner Zeit.:

In Lutherstadt Wittenberg geboren

Ruprecht Eser wurde am 6. Januar 1943 in Lutherstadt Wittenberg geboren. Bevor er 1970 beim ZDF in der Hauptredaktion Politik und Zeitgeschehen einstieg, war er Redakteur beim German Service der BBC. Der dort gepflegte angelsächsische Journalismus prägte ihn und prägte seine Arbeit als Leiter der Redaktion Reportage/Dokumentation in der ZDF-Hauptredaktion Innenpolitik. Ab 1985 war er Moderator, später auch Redaktionsleiter des „heute journal“ – auch während der Wendezeit 1989/1990. Diese zu begleiten, bezeichnete Ruprecht Eser als einen Höhepunkt seines journalistischen Lebens.

Es musste nicht immer der Lerchenberg in Mainz sein. Eser verließ den öffentlich-rechtlichen Sender, um 1993, nach nur einem Jahr Intermezzo beim Privatfernsehen zurückzukehren. Mit neuer Sendung, mit neuem Anspruch: Eser begrüßte die Zuschauerinnen und Zuschauer bis 2003 am Sonntagmorgen um 11 Uhr 30 zu seiner 30-minütigen Talksendung „halb 12 – Eser und Gäste“.

Nach zwei Jahren als Chefreporter des ZDF leitete Ruprecht Eser von 1997 bis 2003 die ZDF-Hauptredaktion Gesellschafts- und Bildungspolitik und verantwortete unter anderem Frauenmagazin „ML mona lisa“. Von 2004 bis 2009 berichtete er zum zweiten Mal als Leiter des ZDF-Studios in London über die Ereignisse im Vereinigten Königreich – erstmals war er dort in den Jahren 1984 und 1985 im Einsatz. Nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst war Ruprecht Eser in der Ausbildung von journalistischem Nachwuchs aktiv.

ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten sagte, „wir trauern um einen Vollblutjournalisten und hartnäckigen Interviewer, der jahrzehntelang die politische Berichterstattung des ZDF prägte, zumal während der deutschen Wendejahre. Ruprecht Eser, von dem ich selbst viel gelernt habe, bleibt Vorbild für kritischen und fairen Journalismus.“

Ruprecht Eser ist am 9. Dezember im Alter von 79 Jahren gestorben.

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