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Konstantin Wecker bei einem Talkshow-Auftritt im Jahr 2019.

© imago images / Rainer Unkel/via www.imago-images.de

Musiker entschuldigt sich für Verhalten: Liedermacher Konstantin Wecker soll Beziehung mit Minderjähriger geführt haben

Eine heute erwachsene Frau berichtet der „Süddeutschen Zeitung“, sie habe als Schülerin eine intime Beziehung mit dem Münchner Liedermacher Konstantin Wecker geführt. Der Musiker reagiert betroffen.

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Der Münchner Liedermacher Konstantin Wecker sieht sich schweren Vorwürfen ausgesetzt: Eine heute 30-jährige Frau schilderte der „Süddeutschen Zeitung“, dass der Künstler eine intime Beziehung mit ihr als Minderjähriger geführt habe. Sie habe Wecker als Schülerin im Alter von 15 Jahren nach einem Konzertbesuch kennengelernt. Wecker war damals 63 Jahre alt.

In den Jahren 2011 und 2012 soll er fast täglich mit der Jugendlichen Chatnachrichten ausgetauscht und telefoniert haben; die Frau berichtet auch von mehrfachen sexuellen Begegnungen in Hotelzimmern, nachdem sie 16 Jahre alt geworden war.

„Nach seiner Erinnerung handelte es sich damals um eine einvernehmliche Beziehung zu der jungen Frau, die allerdings unter moralischen Maßstäben ein gänzlich unangemessenes Verhalten seinerseits darstellte“, teilte der Anwalt des 78-Jährigen auf Anfrage mit. Wecker äußerte sein „tiefstes Bedauern“ über die Beziehung.

Beziehung zu Wecker soll Frau traumatisiert haben

Schon zuvor hatte Wecker über seinen Anwalt gegenüber der „SZ“ erklärt, es handele sich nach seiner Erinnerung um „eine einvernehmliche Beziehung zu der jungen Frau, die allerdings unter moralischen Maßstäben ein gänzlich unangemessenes Verhalten“ seinerseits darstellte. 

„Ich möchte die betroffene Frau um Entschuldigung bitten“, teilte der Liedermacher über seinen Anwalt mit.

Die „SZ“ erhielt Einblick in Tagebücher, Chats und Mails, die die Beziehung dokumentieren sollen. Laut den Schilderungen der Frau, die wegen der psychischen Folgen bis heute in Therapie sei, habe die Beziehung sie nachhaltig traumatisiert. „Ich will als erwachsene Person für die 15-Jährige einstehen, weil es damals niemand getan hat“, sagte sie der SZ. 

Wecker sei „nicht Herr seiner Sinne gewesen“

Weckers Anwalt schrieb: „Ergänzend möchte ich für Herrn Wecker mitteilen, dass er davon ausgeht, damals keinerlei strafbare Handlungen im Umgang mit der betroffenen Frau begangen zu haben.“

Wecker sei damals „nicht Herr seiner Sinne“ gewesen, heißt es in dem Schreiben. „Es war eine Zeit, in der er sehr viel und über längere Phasen Alkohol konsumiert hat. Er war damals häufig nicht zurechnungsfähig. Er schämt sich heute für diese Zeit und ist sehr froh, dass er nun seit fast vier Jahren, auch dank einer Selbsthilfegruppe, keinen Alkohol mehr trinkt. Er nimmt auch sonst keine Drogen zu sich.“

Dem Anwalt zufolge waren Wecker und seine Frau damals getrennt. „Es war eine herausfordernde Zeit, in der er sich, aus seiner Sicht, eindeutig nicht bewährt habe. Er kann sich daher – so leid ihm das tut – an die damalige Zeit kaum erinnern“, heißt es. 

Wecker hatte vor zwei Wochen sämtliche Auftritte seiner aktuellen Tournee für den laufenden Monat abgesagt. Er sei seit Anfang des Monats schwer erkrankt und befinde sich nun auch in stationärer Behandlung, schrieb sein Anwalt. (Tsp)

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