zum Hauptinhalt
Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen), Staatsministerin für Kultur und Medien

© dpa/Hannes P Albert

Nach rassistischen Vorfällen: Claudia Roth spricht sich gegen Verbot von Gigi D’Agostinos Hit „L’Amour Toujours“ aus

Nachdem ein bekannter Partyhit für rassistische Gesänge missbraucht wurde, wollen mehrere Veranstalter den Song nicht mehr spielen. Kulturstaatsministerin Roth findet das falsch.

Stand:

Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) hat sich in der Debatte um rassistische Gesänge zu Partyhits gegen Verbote ausgesprochen. Es sei richtig und wichtig, dass Veranstalter jetzt darüber nachdächten, wie sie Rassismus, Menschenfeindlichkeit und Nazi-Gegröle bei Festen verhindern könnten, sagte Roth den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Allerdings könnten weder der Song „L’Amour Toujours“ noch der italienische Musikproduzent Gigi D’Agostino etwas dafür, „wie dieser Song in unserem Land von Menschen mit rechtsextremen und antidemokratischen Einstellungen in übelster Form missbraucht und entstellt wird“.

Ende vergangener Woche war ein offenbar an Pfingsten auf Sylt aufgenommenes Video an die Öffentlichkeit gelangt, in dem Gäste einer Bar auf der Insel rassistische Texte zur Melodie von „L'Amour Toujours“ grölen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Das Abspielen des Party-Hits von Gigi D'Agostino hat mittlerweile an mehreren Orten in Deutschland zu ausländerfeindlichen Zwischenfällen geführt. Die rassistischen Entgleisungen lösten bundesweit Bestürzung und Kritik aus. Auf einigen Volksfesten soll das Lied deshalb gar nicht erst gespielt werden, unter anderem auf dem Münchner Oktoberfest und dem Cannstatter Volksfest.

Roth betonte, statt Lied-Verboten halte sie Schulungen und Sensibilisierungen beim Personal für sinnvoller. Die verantwortlichen Betreiber sollten „insgesamt klarmachen, dass es eine Null-Toleranz-Politik gegenüber jeglichen rassistischen, menschenfeindlichen und NS-verherrlichenden Äußerungen geben muss“.

Roth forderte auch die Bürgerinnen und Bürger auf, in solchen Fällen einzugreifen: „Dafür braucht es auch uns alle, den Tischnachbarn genauso wie die Familien-, Freundes- und Kollegenkreise.“ (epd/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })