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Neues Album: Till Brönner verbeugt sich vor Italien
Till Brönner bringt mit „Italia“ eine Hommage an das Land seiner Kindheit heraus. Auf dem Album finden sich Klassiker, Raritäten und eigene Kompositionen.
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Es sei „ein Stück weit ein Zurückkommen“ zu seinen Ursprüngen, sagt Till Brönner (54) über sein neues Album „Italia“, das diesen Freitag erscheint. „Meine frühe Kindheit habe ich in Rom verbracht, bis ich eingeschult wurde. Das war für mich ein ganz großes Geschenk, die Zeit in Italien gehört zu den glücklichsten meines Lebens.“
Dankbar verbeugt sich der Trompeter und Jazzmusiker nun musikalisch vor Italien, ist sich aber auch bewusst, wie gewagt die Idee ist. „Das muss man sich ja in gewisser Weise auch in seiner Einfachheit mal trauen, den Oberbegriff "Italia" zu wählen.“
Zusammen mit Italiens Soulstar Mario Biondi („Via con me“) sowie Mandy Capristo, Chiara Civello, Sera Kalo und Giovanni Zarrella wollte er „kein beliebiges Album machen, das einfach ein paar bekannte Melodien aufgreift“, sondern etwas herausbringen, das „eine Haltung transportiert“. Dabei gehe es auch um das, was Italien für Europa bedeute.
Produziert wurde das Album in Rom und Bari
Das ist Brönner und dem Produzenten Nicola Conte wunderbar gelungen – berühmte Welthits und Raritäten der italienischen Popkultur finden sich auf „Italia“ ebenso wie eigene Kompositionen. Aufgenommen und produziert wurde das Album in Rom und Bari.
Besonders begeistert „Viva la Felicità“, die Titelmelodie der nach dem Glück suchenden Kultzeichentrickfigur Signor Rossi, der Adriano-Celentano-Klassiker „L’unica chance“, sowie das Ornella-Vanoni-Lied „L’ appuntamento“, bei dem Till Brönner auch selbst singt - auf Italienisch.
„Musik ist immer auch politisch“
Der Trompeter, der auch Fotograf ist und als Professor in Dresden lehrt, war als bislang einziger deutscher Jazzmusiker 2016 im Weißen Haus in Washington eingeladen, um zu musizieren. Zudem spielte er Ende Juli auf Einladung von Bundeskanzler Friedrich Merz für Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron.
Brönner hat eine italienisch-leidenschaftliche Meinung zu Musik und Politik: „Musik ist immer auch politisch, weil sie die vielleicht größte Fähigkeit zur Diplomatie und zum Austausch, zum Verhandeln und zum Einen in sich birgt. Das ist das, was Musik wirklich kann. Musik selbst ist pure Emotion und eine Sprache, die über alle Barrieren und Vokabeln hinweg in die Herzen der Menschen tritt.“ Das gilt vermutlich auch für sein neues Album.
© dpa-infocom, dpa:250905-930-998855/1
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