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Polizeibeamte blockieren die Straße in der Nähe des Dorfes Mali Pozarevac, etwa 50 Kilometer südlich von Belgrad.

© dpa/Armin Durgut

Angreifer feuert aus Auto heraus auf Menschenmenge: Tatverdächtiger nach Angriff mit acht Toten in Serbien festgenommen

Die angegriffenen Menschen sollen auf einer Bank im Dorfzentrum gesessen haben, als der Täter um sich schoss. Präsident Vucic setzt sich für weniger Waffen ein.

| Update:

Ein Mann hat in Serbien mit einer Schnellfeuerwaffe auf eine Gruppe von Menschen geschossen und acht von ihnen getötet.

13 weitere Personen wurden bei dem Vorfall am Donnerstagabend im Dorf Dubona, 50 Kilometer südöstlich von Belgrad, verletzt, wie die staatliche Nachrichtenagentur Tanjug unter Berufung auf die Polizei berichtete.

Der mutmaßliche Schütze floh anschließend vom Tatort. Die Polizei leitete eine Großfahndung ein. Inzwischen hat die Polizei den mutmaßlichen Täter festgenommen. Dies berichteten mehrere Medien am Freitagmorgen übereinstimmend..

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Die angegriffenen Menschen hätten nichtsahnend auf einer Bank im Zentrum des Dorfes gesessen, hieß es auf der Webseite der Tageszeitung „Blic“. Der Täter habe nach diesem Bericht aus einem fahrenden Fahrzeug heraus auf sie geschossen.

Über die Motive der Bluttat war zunächst nichts bekannt. Nach unbestätigten Medienberichten waren unter den Opfern auch ein Polizist und seine Schwester. Innenminister Bratislav Gasic begab sich noch in der Nacht zum Freitag zum Schauplatz des Geschehens. Die Tat bezeichnete er als „terroristischen Akt“. Näher führte er das zunächst nicht aus.

Angehörige versammelten sich vor der Notaufnahme in Belgrad, wo mindestens acht Verletzte eingeliefert wurden, wie der Fernsehsender N1 berichtete.

Staatschef Aleksandar Vucic hat daraufhin eine großangelegte Entwaffnungskampagne angekündigt. „Wir werden eine fast vollständige Entwaffnung von Serbien vornehmen“, sagte Vucic am Freitag bei einer Pressekonferenz. Die Kampagne umfasse sowohl die massenhafte Überprüfung registrierter Waffen als auch ein verstärktes Vorgehen gegen illegalen Waffenbesitz. Auf diese Weise sollten hunderttausende Schusswaffen aus dem Verkehr gezogen werden.

Erst am Mittwoch war der Balkanstaat durch ein Massaker in einer Belgrader Schule erschüttert worden. Ein 13-jähriger Schüler hatte acht Mitschüler und einen Wachmann erschossen. Die Polizei hatte ihn anschließend in Gewahrsam genommen. Aufgrund seines Alters ist der Täter in Serbien noch nicht strafmündig.

Beide Taten hatten das Land, in dem sich eigentlich selten Schusswaffenangriffe ereignen, schwer getroffen. Vucic hatte nach dem Angriff in der Schule bereits strengere Waffenkontrollen sowie ein zweijähriges Moratorium für die Ausgabe von Waffenscheinen angekündigt.

Nach Regierungsangaben sind in dem 6,8-Millionen-Einwohner-Land Serbien mehr als 760.000 Feuerwaffen registriert. Auch als Folge der Jugoslawien-Kriege in den 90er-Jahren sind in der Region viele Waffen im Umlauf. (dpa/AFP)

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