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01.07.2025, Bayern, Mellrichstadt: Ein Polizist steht neben einem Polizeiauto.

© dpa/Daniel Vogl

Update

Angriff in Mellrichstadt: Mann tötet Kollegin und verletzt zwei andere schwer

Ein Mann geht in Unterfranken mit einem spitzen Gegenstand auf drei Mitarbeitende seiner Firma los. Die Hintergründe der Tat sind noch unklar.

Stand:

Der mutmaßliche Angreifer auf einem Firmengelände in Unterfranken ist laut Polizei ein Mitarbeiter des Unternehmens. Der 21 Jahre alte Deutsche habe am Morgen in Mellrichstadt mutmaßlich mit einem Messer auf seine Kollegen eingestochen, teilten die Ermittler mit. Die Beamten hätten das Messer sichergestellt. Der 21-Jährige wurde festgenommen.

59-Jährige stirbt

Bei dem Angriff sei eine 59-Jährige gestorben, zwei Menschen im Alter von 55 und 62 Jahren seien schwer verletzt worden. Bei allen drei handle es sich um Mitarbeiter der Firma.

Wie genau die Tat abgelaufen ist, können die Ermittler am Tag der tödlichen Messerattacke noch nicht sagen. Gegen 7.30 Uhr gingen am Dienstag die ersten Notrufe zu dem Angriff bei dem regionalen Netzbetreiber ein. Polizei und Rettungsdienst rückten mit zahlreichen Kräften aus.

Andere Mitarbeiter des Unternehmens hatten den Angreifer überwältigt und festgehalten, sodass die Einsatzkräfte diesen in Gewahrsam nehmen konnten, wie Polizeisprecher Florian Leimbach sagte. Ob sie dadurch verhinderten, dass er weitere Kollegen verletzte, oder ob er es gezielt auf die drei Opfer abgesehen hatte, konnte die Polizei zunächst nicht sagen.

Das Motiv der Tat sei weiter unklar, hieß es am Dienstagmittag. Eine Gefahr für die Öffentlichkeit bestehe nicht, betonte ein Polizeisprecher zuvor. Der Angriff bei dem regionalen Netzbetreiber Überlandwerk Rhön (Landkreis Rhön-Grabfeld) war der Polizei am Morgen gemeldet worden. Es rückten zahlreiche Polizei- und Rettungskräfte aus.

Die Kriminalpolizei übernahm in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft die Ermittlungen wegen eines Tötungsdelikts. Der 21-Jährige soll laut Polizei am Mittwoch vor einen Ermittlungsrichter am Amtsgericht kommen, der dann über die Untersuchungshaft entscheiden wird. Der Verdächtige wohnt laut Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) in Thüringen. Die Ermittler sicherten außerdem Spuren am Tatort und durchsuchten die Wohnung des jungen Mannes. 

Der Bürgermeister Michael Kraus (Freie Wähler) fuhr noch am Morgen zum Firmengelände. „Für uns hier in Mellrichstadt ist das Ganze eine Katastrophe“, sagte er. „Unser Mitgefühl ist bei den Angehörigen und bei allen Mitarbeitern des Überlandwerks Rhön.“ Der kommunal getragene Stromversorger sei ein familiäres Unternehmen. „Viele Mitarbeiter sind aus der Region.“

Landrat Thomas Habermann erreichte die schreckliche Nachricht der „Main-Post“ zufolge in Brüssel. Der Zeitung sagte er am Telefon: „Das ist ein traumatisches Erlebnis für die ganze Region.“ Der CSU-Politiker brach daraufhin die Reise ab und machte sich auf die Heimreise. 

Besonders tief sitzt der Schock bei den zahlreichen Mitarbeitenden, die Zeuginnen und Zeugen der Tat wurden. Ein Team der psychosozialen Notfallversorgung betreue 50 Menschen, die in der Firma gewesen oder anderweitig betroffen seien, teilte das Bayerische Rote Kreuz mit. Auch Einsatzkräfte seien darunter. Die Polizei richtete für Angehörige und die Bevölkerung eine Anlaufstelle in einer Festhalle in der Nähe des Bahnhofs ein. (dpa)

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