
© picture alliance / photothek
Anteil in zehn Jahren knapp verdoppelt: Jede zehnte Lehrkraft in Deutschland ist Quereinsteiger
Sie kommen aus der Wirtschaft, der Industrie oder dem Handwerk: Quer- und Seiteneinsteiger machen inzwischen zehn Prozent des Lehrkörpers in Deutschland aus. Bei Lehramtsstudenten zeigt sich ein anderer Trend.
Stand:
Jede zehnte Lehrkraft in Deutschland hat eigentlich einen anderen Beruf gelernt. Rund 71.100 der 724.800 Lehrerinnen und Lehrer an Grund- und weiterführenden Schulen waren im Schuljahr 2022/2023 sogenannte Quer- oder Seiteneinsteiger, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte. Ihr Anteil am Lehrkörper habe sich damit in zehn Jahren annähernd verdoppelt.
Als Seiteneinsteigerinnen und -einsteiger werden demnach Personen bezeichnet, die über kein abgeschlossenes Lehramtsstudium verfügen und die ohne das Absolvieren eines Referendariats in den Schuldienst übernommen werden. Bei Quereinsteigerinnen und -einsteigern besteht im Gegensatz dazu die Pflicht eines Referendariates. Beide Gruppen eint, dass sie in der Regel zuvor eine andere Ausbildung abgeschlossen und mehrere Jahre in anderen Berufen tätig waren.
Deutlich höher als an den allgemeinbildenden Schulen liegt laut Statistikamt die Zahl der Quer- und Seiteneinsteiger an Berufsschulen. Hier machten sie mehr als ein Fünftel (21,2 Prozent) der Lehrerschaft aus, eine Steigerung um 10 Prozentpunkte in den vergangenen zehn Jahren.
Weniger Lehramtsstudenten
Zugleich stieg die Zahl derer, die ein Lehramtsstudium beginnen, im Studienjahr 2023 um 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr leicht. Im Zehnjahresvergleich zeigt sich allerdings ein Minus von 2,1 Prozent. Knapp 29.000 Lehramtsstudenten haben im Studienjahr 2022 ihr Lehramtsstudium erfolgreich abgeschlossen, über 10 Prozent weniger als noch zehn Jahre zuvor. (KNA)
- showPaywall:
 - false
 - isSubscriber:
 - false
 - isPaid: