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Bau der Hochbrücke über das Neckartal

© IMAGO/Zoonar

Update

Arbeitsunfall in Baden-Württemberg : Drei Brücken-Bauarbeiter stürzen mit Gondel in den Tod

In Baden-Württemberg sind drei Menschen mit einer Arbeitsgondel aus großer Höhe abgestürzt und zu Tode gekommen. Die Rede ist von einem der schwersten Arbeitsunfälle, den es je im Land gegeben hat.

Stand:

Die beim Absturz einer Gondel im baden-württembergischen Horb am Neckar ums Leben gekommenen drei Bauarbeiter waren nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft zwischen 40 und 46 Jahre alt.

Bisherigen Erkenntnissen zufolge hätten die Männer die mit einem Stahlseil befestigte Transportgondel bestiegen, um auf der Baustelle der Neckartalbrücke nach oben zu Arbeiten auf einem Brückenpfeiler befördert zu werden. Aus noch ungeklärter Ursache sei dann das Seil gerissen und die Gondel aus großer Höhe abgestürzt. Die Bauarbeiter waren nach dem Absturz am Dienstag sofort tot.

Überladen war die Gondel bisherigen Erkenntnissen der Polizei zufolge nicht. Es handele sich um eine Personentransportgondel. „Die Nutzung durch drei Personen entsprach den Vorgaben“, sagte ein Polizeisprecher. Weitere Details – etwa für wie viele Personen insgesamt die Gondel ausgelegt war – wurden nicht genannt. Laut Staatsanwaltschaft wurde der Unglücksort inzwischen freigegeben. Aller Spuren seien gesichert worden.

Ein Sprecher der Feuerwehr in Horb am Neckar sagte am Dienstag, die Gondel mit den Arbeitern sei aus „großer Höhe“ abgestürzt. Die Brückenbaustelle sei zwischen 40 und 100 Meter hoch. Die Hochbrücke ist eine der größten Baustellen in ganz Baden-Württemberg.

Die Feuerwehr sei um 12.32 Uhr alarmiert worden, berichtete der Sprecher. Die Feuerwehr sei mit sieben Fahrzeugen und 30 Einsatzkräften vor Ort gewesen. Auch der Rettungsdienst und ein Hubschrauber seien vor Ort gewesen. Die auf der Baustelle anwesenden Personen seien von der psychosozialen Notfallversorgung betreut worden.

Notfallseelsorger kümmern sich um Zeugen

Notfallseelsorger kümmerten sich demnach vor allem um die Arbeitskollegen vor Ort. Manche von ihnen mussten wohl den Unfall mit eigenen Augen ansehen.

Die Ursache des Absturzes ist nach Auskunft einer Polizeisprecherin noch unklar. Die Staatsanwaltschaft in Rottweil habe ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet. Zum genauen Alter der Opfer und dazu, ob sie obduziert würden, konnten Staatsanwaltschaft und Polizei auch einen Tag nach dem Unglück zunächst nichts sagen. Die Männer seien mittleren Alters, so der Polizeisprecher. 

Landesregierung kondoliert

Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) erklärte im Namen der Landesregierung seine tiefe Betroffenheit nach dem tragischen Unfall auf der Baustelle.

Es macht uns tief betroffen, dass heute drei Menschen bei einem furchtbaren Unfall ums Leben gekommen sind. Das ist einer der schwersten Arbeitsunfälle, den es je auf einer Straßenbaustelle im Land gegeben hat“, erklärten Hermann, Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder, Landrat Klaus Michael Rückert und Horbs Oberbürgermeister Peter Rosenberger in einer gemeinsamen Erklärung.

Die Tragik sei schwer zu fassen. „Wir sind in Gedanken bei den Angehörigen der Opfer. Wir danken den Rettungskräften für ihren Einsatz. Aufzuklären, wie es zu dem Unfall kommen konnte, ist jetzt Aufgabe der Ermittlungskräfte.“

Rosenberger war direkt nach dem Unglück vor Ort. Wie lange die komplette Baustelle ruht, konnte das Regierungspräsidium Karlsruhe nicht sagen. Für den Mittag werden am Unglücksort Hermann, die Regierungspräsidentin und Rosenberger erwartet. (dpa)

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