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Auf dem Weg von Föhr nach Amrum: 25 Wattwanderer vor nahender Flut gerettet
Seenotretter haben am Ostermontag eine Gruppe Wattwanderer von einer Sandbank geholt, darunter vier Minderjährige. Ihr Wattführer hatte zuvor festgestellt, dass eine Stelle unpassierbar war.
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Eine Gruppe Wattwanderer ist am Nachmittag des Ostermontags in Nordfriesland vor der nahenden Flut gerettet worden. Die 25 Personen, die zwischen den Nordseeinseln Föhr und Amrum unterwegs waren, haben bei auflaufendem Wasser einen Priel nicht mehr durchqueren können, teilte die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) mit.
Die Wanderer seien von einem erfahrenen Wattführer begleitet worden und hatten laut DGzRS vier Kinder dabei. Das Alter der Minderjährigen wurde nicht mitgeteilt. Ernsthafte Verletzungen habe es nicht gegeben. Die Entfernung zwischen den beiden Inseln misst etwa zwei Kilometer.
Der Wattführer habe etwa 300 Meter vor Amrum Odde (siehe Titelbild) – der nördlichsten Spitze der Nordseeinsel – ein unpassierbares Hindernis ausgemacht. „30 Minuten nach Niedrigwasser ist diese Stelle normalerweise problemlos zu überqueren – erst vor zwei Tagen bin ich mit einer Gruppe hier rüber“, zitiert die DGzRS ihn in ihrer Mitteilung.
„Doch plötzlich war da ein Loch, wo vorher keines war. Eigentlich unwahrscheinlich ohne starke Einwirkung wie Sturm oder Springtide in den letzten zwei Tagen. Aber die Priele können sich auch so verändern. Da habe ich zur Sicherheit die Seenotretter gerufen“, heißt es in der Mitteilung weiter.
Priele sind laut der Internetseite des Nationalparks Wattenmeer „Wasserläufe im Watt“, die „auch bei Ebbe mit Wasser gefüllt“ sind. Sie seien wie ein „großes Geflecht von Adern“. Während der Ebbe „sind in den Prielen Meerestiere wie Garnelen oder Fische zu beobachten“.
Beim Eintreffen der Seenotretter hätten sich die Wattwanderer bereits auf eine „Sandbank, die zu diesem Zeitpunkt vom auflaufenden Wasser noch nicht erreicht wurde“, gerettet. Mithilfe einer langen Leine sei die Gruppe von einem Tochterboot des Seenotrettungskreuzers „Ernst Meier-Hedde“ aufgenommen worden und an Land gebracht worden.
Bis auf leichte Unterkühlungen seien die Wattwanderer unverletzt geblieben, teilten die Seenotretter mit. Die Wassertemperatur habe am Montagnachmittag neun Grad Celsius betragen, die Lufttemperatur elf Grad Celsius. Zudem habe eine schwache Brise geweht. (dak)
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