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Auf der Suche nach Meteoriten: Frau legt Bahnverkehr auch nach Sylt zeitweise lahm
Weil sie „mal gucken wollte“, wo in der vergangenen Woche Meteoriten niedergegangen sind, hat eine 46-Jährige die Sperrung einer Bahnstrecke verursacht. Sie dachte, dort verkehrten keine Züge mehr.
Stand:
Auf der Suche nach „himmlischen Gesteinsbrocken“ hat eine 46-Jährige im schleswig-holsteinischen Elmshorn den Bahnverkehr nach Sylt und Kiel teilweise lahmgelegt.
Der verdutzten Bundespolizei habe die 46 Jahre alte Frau erklärt, sie habe von den Meteoriten gelesen, die in der vergangenen Woche über Elmshorn niedergegangen waren, und habe selbst mal gucken wollen, teilte die Bundespolizei am Donnerstag mit. Sie habe gedacht, auf dem Streckenabschnitt gebe es keinen Zugverkehr.
Jetzt muss die Frau, die sich nach Angaben eines Sprechers durch ihr Handeln in Lebensgefahr gebracht hat, mit einer Anzeige rechnen. Durch die vorübergehende Sperrung der Bahnstrecke hatten sieben Züge nach Angaben der Bundespolizei jeweils 57 Minuten Verspätung.

© dpa/Daniel Bockwoldt
In der vergangenen Woche waren mehrere Meteoriten über Elmshorn niedergegangen. Das größte Objekt wog nach Angaben eines Meteoriten-Experte beim Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR) etwa 3,5 Kilogramm.
Der Gesteinsbrocken von der Größe eines Tennisballs hatte am Dienstag das Dach eines Hauses durchschlagen, sagte eine Bewohnerin. Die „Elmshorner Nachrichten“ hatten zuerst über den Einschlag berichtet.

© ITAR-TASS / Viktoria Gorbunova/dpa
Der DLR-Sprecher bestätigte den Meteoriteneinschlag. Ein solches Ereignis sei sehr selten, sagte er. Der Gesteinsbrocken wurde zur weiteren Untersuchung in eine Speziallabor in Dresden geschickt. In Deutschland war nach DLR-Angaben zuletzt im April 2002 in Bayern in der Nähe von Schloss Neuschwanstein ein Meteorit eingeschlagen.
Ein größeres Kaliber war dagegen ein Meteor, der im Februar 2013 nahe der russischen Millionenstadt Tscheljabinsk am Ural in der Atmosphäre zerbarst. Durch die Druckwelle wurden nach Angaben des DLR mehr als 7000 Gebäude teils erheblich beschädigt, rund 1500 Menschen wurden durch herumfliegende Glassplitter verletzt. (dpa)
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