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Ein Totempfahl steht am Eingang zu den Karl May Festspielen am Kalkberg.

© dpa/Christian Charisius

Aufregung in Rostock : Nach Kritik am Begriff „Indianer“ benennt Kita Fest um

Eltern hatten sich beschwert: Also benennt eine Kita in Rostock ein geplantes „Indianer-Fest“ um. Das Motto lautet nun „Pferde und Ponys“. Die CDU hat dafür nur Kopfschütteln übrig.

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Die Umbenennung eines ursprünglich als „Indianer-Fest“ geplanten Sommerfestes einer Kindertagesstätte in Rostock sorgt für Diskussionen. Nach Kritik an dem Begriff „Indianer“ aus der Elternschaft hatte sich die Kita-Leitung per E-Mail entschuldigt und wählte stattdessen das Motto „Pferde und Ponys“. Eine Sprecherin des Trägers der Einrichtung bestätigte einen entsprechenden Bericht der „Ostsee-Zeitung“.

Zur Begründung der Umbenennung heißt es in der E-Mail, aus der die „Ostsee-Zeitung“ zitiert, der kritisierte Begriff spiegle „nicht die Vielfalt und die kulturelle Bedeutung der indigenen Völker Nordamerikas angemessen“ wider. Künftig wolle man respektvollere Begriffe verwenden.

Kopfschütteln bei Eltern

Eltern und Großeltern zeigten am Donnerstag vor der Kita kein Verständnis für die Umbenennung und sprachen unter anderem von „Nonsens“. Der Landeschef der CDU und Fraktionsvorsitzende im Schweriner Landtag, Daniel Peters, schrieb auf X: „Diese politische Überkorrektheit nervt die Menschen nur noch. Ich habe dafür kein Verständnis. Unsere Kinder sollen weiter "Cowboy und Indianer" spielen dürfen, so wie wir es früher getan haben.“

Verständnis kam hingegen von der Schweriner Linksfraktion: „Zunächst ist festzuhalten, dass es entgegen dem Geschrei von rechts kein "Indianer-Verbot" gibt“, betonte der innenpolitische Sprecher Michael Noetzel. Die Kinder könnten ihr Fest veranstalten, nur das Motto sei geändert worden.

Pläne zur Spielplatz-Umbenennung in Köln

Ein Sprecher des Schweriner Bildungsministeriums erklärte zu dem Fall: „Dies liegt nicht in unserer Verantwortung, sondern in der Verantwortung der Träger.“

Jüngst hatten Pläne der Kölner Stadtverwaltung, im Rahmen einer neuen Beschilderung nicht mehr das Wort „Spielplatz“ und stattdessen „Spiel- und Aktionsflächen“ zu nutzen, für Kritik gesorgt. Man wolle „dem erweiterten Inklusionsgedanken, der die Diversität der Nutzer*innen in Rahmen ihres Alters, ihrer kulturellen Hintergründe und möglicher Behinderungen berücksichtigt“ Rechnung tragen, hieß es. Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) hatte sich eingeschaltet und war auf Distanz zu dem Vorstoß gegangen. (dpa)

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