
© dpa/Moritz Frankenberg
Auto gerät in Gegenverkehr: Fünfter junger Mensch stirbt nach schwerem Unfall in Hannover
Von den Toten und lebensgefährlich Verletzten ist keiner älter als 21 Jahre. Mit rund 50 Einsatzkräften waren Feuerwehr und Rettungsdienst am Unfallort.
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Nach dem schweren Autounfall in Hannover vom Montagabend ist ein 17-Jähriger gestorben - und damit der mittlerweile fünfte Unfallbeteiligte. Der Jugendliche starb am Donnerstagvormittag im Krankenhaus an seinen schweren Verletzungen, wie die Polizei mitteilte.
Zwei Autos waren am späten Montagabend auf einer Straße im Stadtteil Marienwerder in entgegengesetzter Richtung unterwegs gewesen. Nach bisherigen Erkenntnissen geht die Polizei davon aus, dass einer der Wagen nach links vom Fahrstreifen abkam und auf die Gegenfahrbahn geriet. Dort kam es kurz vor 22 Uhr zum frontalen Zusammenprall.
Drei junge Menschen starben noch am Unfallort, ein vierter am Dienstagabend im Krankenhaus. In beiden Autos saßen je drei Menschen aus Hannover und Garbsen. Nur der 21 Jahre alte Fahrer einer der Wagen lebt - er sei schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt.
Als die ersten Streifenwagen eintrafen, leisteten die Einsatzkräfte Erste Hilfe und versuchten die Opfer wiederzubeleben, bis die Rettungskräfte den Unfallort erreichten.
Vier Menschen lagen auf der Straße
Nach Angaben der Feuerwehr lagen beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte vier Menschen auf der Straße, zwei Unfallopfer waren in den Autos eingeklemmt und mussten mit hydraulischen Rettungsgeräten befreit werden.
Mit 22 Fahrzeugen, darunter fünf Rettungswagen, drei Notarztwagen und ein Löschzug, sowie rund 50 Einsatzkräften waren Feuerwehr und Rettungsdienst am Unfallort. Für die Feuerwehr war der Einsatz am Dienstagmorgen gegen 1:00 Uhr beendet. Den entstandenen Sachschaden bezifferte die Polizei mit rund 47.000 Euro. Die Ermittler suchen nach Zeugen.
Zahlreiche Angehörige eilten zur Unfallstelle
Nach Angaben der Beamten erschienen an der Unglücksstelle bereits während des laufenden großen Rettungseinsatzes „zahlreiche Angehörige und Bekannte der Beteiligten“ und mussten von Einsatzkräften beruhigt werden. Speziell ausgebildete Notfallseelsorger betreuten demnach neben den Verwandten auch Polizisten, die unter anderem Wiederbelebungsmaßnahmen vorgenommen hatten.
Die Feuerwehr sprach von einer „hohen Anzahl“ an Menschen, die sich am Unglücksort sammelten und in der Folge von Notfallseelsorgern unterstützt werden mussten.
Garbsens Bürgermeister Claudio Provenzano (SPD) legte Blumen an der Unfallstelle nieder und sprach den Angehörigen der Opfer persönlich sein Beileid aus. „Der Unfall löst in ganz Garbsen Trauer aus. Viele Menschen fühlen mit Ihnen“, sagte er zu den Familien der Opfer. Für Montag kündigte der Bürgermeister zudem eine Gedenkminute in der Sitzung des Stadtrates an. (dpa, AFP)
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