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Das koptisch-orthodoxe Kloster St. Antonius in Waldsolms-Kröffelbach, wo ein drei Monate altes Baby aufgefunden wurde.

© dpa/Christian Lademann

Update

Baby wurde vor Kloster abgelegt: Abgetrennte Hände auf Autobahn gehören zu Mutter aus Flüchtlingsheim

Ein erschütternder Fund abgetrennter Hände auf der A45 stellt die Ermittler vor Rätsel. Klar ist nun, dass die Körperteile zu einer 32-jährigen Frau gehören. Ihr Baby ist nun in staatlicher Obhut.

Stand:

Die Polizei hat die Frau identifiziert, deren Hände in der Nacht zu Montag auf der Fahrbahn der Autobahn 45 gefunden wurden. Es handele sich um eine 32-Jährige, die gemeinsam mit ihrem Säugling in einer Unterkunft für Asylsuchende in Bonn gemeldet ist, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Das drei Monate alte Kind befinde sich momentan in amtlicher Obhut.

Laut einem Bericht der „Bild“ wurde das Baby bereits am Sonntag vor dem koptisch-orthodoxen Kloster Kröffelbach in Waldsolms gefunden. Die Gemeinde liegt in Hessen zwischen Frankfurt (Main) und Koblenz.

Später bestätigten die Ermittler und die Staatsanwaltschaft, dass das Kind am Sonntag vor dem Kloster aufgefunden wurde – es habe demnach unverletzt in einem Kinderwagen gelegen und sei so abgelegt worden, dass es gefunden werde, heißt es weiter. Das Baby wurde demnach rund sechs Stunden vor der Meldung des Autobahnfunds entdeckt.

Blick auf die A45 in der Nähe von Olpe, wo die abgetrennten Händer der Mutter gefunden wurden.

© dpa/Alex Talash

Ein Mönch des koptisch-orthodoxen Klosters schilderte dem Nachrichtenmagazin „Stern“, unter welchen Umständen der Säugling aufgefunden wurde. Demnach habe das Baby in einem Kinderwagen gelegen - daneben sollen zwei Zettel gelegen haben. Der Mönch berichtet, dass auf dem einen Blatt der Name der Mutter gestanden habe, auf dem anderen Zettel sei der Name des Kindes notiert gewesen.

Auf einem Zettel stand der Name des Kindes, auf dem anderen der Name der Mutter.

Mönch gegenüber dem „Stern“

Die Umstände, wie das drei Monate alte Kind vor das Kloster gelangt sei, seien Gegenstand der derzeitigen Ermittlungen, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft weiter mit. Momentan befinde sich der Säugling in amtlicher Obhut, hieß es weiter. 

Auch Vater des Kindes verschwunden

Die umfangreiche Suche nach der 32-Jährigen sei bislang ohne Ergebnis, hieß es weiter. Auch die Hintergründe der Tat seien weiterhin unklar. Anhand der Fingerabdruckanalyse hätten die Ermittler herausgefunden, dass es sich um eine Frau aus Eritrea handelt, wie „Bild“ weiter berichtet. In ihrem Zimmer hätten die Beamten keinerlei Hinweise auf ein Gewaltverbrechen gefunden.

Der Vater des Kindes und Lebensgefährte der Frau sei indes verschwunden. Nach dpa-Informationen aus Sicherheitskreisen wird nach ihm polizeilich gefahndet. 

Wer hat verdächtige Beobachtungen gemacht?

Eine Autofahrerin hatte der Polizei in der Nacht Gegenstände auf der Fahrbahn der Autobahn 45 bei Olpe gemeldet. Eine Streifenwagenbesatzung der Polizei machte daraufhin die erschütternde Entdeckung.

Der Fundort befindet sich den Angaben zufolge zwischen den Autobahn-Parkplätzen Großmicke und Unterm Hipperich. Zwischen dem Fundort und dem Kloster, vor dem das Baby ausgesetzt wurde, liegt eine Fahrtstrecke von rund 90 Kilometern.

Zeugen, die verdächtige Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich bei der Polizei zu melden. Die Rufnummer lautet 02331 - 9862066. (dpa/Tsp)

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