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Papst trifft Fidel Castro: Benedikt XVI. kritisiert US-Embargo gegen Kuba

Zum Abschluss seines Kuba-Besuchs hat Papst Benedikt XVI. am Mittwoch den früheren Staatschef Fidel Castro empfangen. Bei der Messe in Havanna sprach der Papst die Sanktionen gegen den sozialistischen Inselstaat an.

Papst Benedikt XVI. hat am Ende seines Kuba-Besuchs das US-Embargo gegen den sozialistischen Karibikstaat kritisiert. Gleichzeitig forderte Benedikt bei seinem Abschied auf dem Flughafen von Havanna die kubanische Regierung indirekt auf, alle Kubaner an der Erneuerung ihrer Gesellschaft zu beteiligen. Wegen strömenden Regens wurde die Zeremonie in den Flughafen verlegt. Kurz zuvor war Benedikt am Rande der offiziellen Agenda mit Revolutionsführer Fidel Castro zusammengetroffen.

Ein Vatikansprecher teilte mit, das Treffen in der Nuntiatur habe eine halbe Stunde gedauert. Es sei „herzlich, lebendig und intensiv“ gewesen. Bilder zeigten, wie Castro – der das Treffen gewünscht hatte – dem Papst ein Buch überreicht. In der zuvor auf dem Platz der Revolution in Havanna zelebrierten Messe machte sich der Papst für Glaubensfreiheit und eine größere Rolle der Kirche stark. Hunderttausende bereiteten ihm einen begeisterten Empfang.

„Niemand sollte durch die Einschränkung seiner Grundfreiheiten daran gehindert werden, an dieser spannenden Aufgabe (der Erneuerung der Gesellschaft) teilzunehmen, und keiner fühle sich ausgeschlossen durch Nachlässigkeit oder Mangel an Ressourcen - eine Situation, die sich verschärft, wenn von außen auferlegte restriktive wirtschaftliche Maßnahmen schwer auf der Bevölkerung lasten“, erklärte Papst Benedikt VXI., ohne die USA namentlich zu benennen. Washington hatte die Sanktionen gegen Kuba zu Beginn der 1960er Jahre verhängt, als dort kommunistische Revolutionäre unter Führung Fidel Castros die Macht übernommen hatten.

Benedikt sagte weiter, die Kubaner sollten doch engagiert und ohne materiellen Mangel edle Werte sowie grundlegende Freiheiten anstreben können. Diese könnten die Basis sein für eine erneuerte und versöhnte Gesellschaft mit einer breiten Zukunftsvision.

Er werde weiter für ein Kuba beten, „das die Heimat aller und für alle Kubaner ist, in dem Gerechtigkeit und Freiheit in einem Klima gelassener Brüderlichkeit gemeinsam existieren.“ Es brauche Respekt und die Förderung der Freiheit, „um eine Gesellschaft zu gestalten, in der alle unabdingbar Handelnde im Sinne der Zukunft ihres Lebens, ihrer Familie und ihres Landes sind.“ (dpa)

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