zum Hauptinhalt
Eine Rauchsäule steigt vom Waldbrand WWF023 in der Nähe von Fox Creek, Alberta, Kanada, auf.

© REUTERS/Alberta Wildfire/Uncredited

Brände breiten sich weiter aus: Mehr als 375.000 Hektar Land im Westen Kanadas abgebrannt – 29.000 Menschen evakuiert

Seit Tagen wüten in der kanadischen Provinz Alberta Waldbrände. Regenfälle haben nur zu etwas Entspannung geführt. Experten sehen die Ursache im Klimawandel.

Stand:

Trotz Regenschauer und zurückgehender Temperaturen weiten sich die Brände im Westen Kanadas aus. Mittlerweile seien in der Provinz Alberta mehr als 375.000 Hektar Land abgebrannt, mehr als 29.000 Menschen hätten ihre Häuser verlassen müssen, teilten die Behörden am Sonntagnachmittag (Ortszeit) mit.

31 der 108 aktiven Waldbrände seien außer Kontrolle. Am Samstagabend hatte die Provinz Alberta angesichts des Ausmaßes der Feuer den Notstand ausgerufen. Damit können Bundesmittel für den Kampf gegen die Flammen freigegeben werden. Die bislang abgebrannte Fläche entspricht ungefähr einem Viertel der Größe Schleswig-Holsteins.

Zu den evakuierten Städten gehört Drayton Valley mit 7000 Einwohnern, rund 140 Kilometer westlich von Albertas Hauptstadt Edmonton. Rund 550 Kilometer nördlich der Provinzhauptstadt zerstörte das Feuer in der Ortschaft Fox Lake 20 Häuser, ein Warenhaus und eine Polizeiwache. Bewohner dort wurden per Boot und Hubschrauber in Sicherheit gebracht.

Die jüngsten Regenfälle hätten bei der Brandbekämpfung geholfen, sagte Christie Tucker, Leiterin der Feuerschutzbehörde Alberta Wildfire. „Dadurch hatten die Feuerwehrleute die Möglichkeit, an einigen Brandherden zu arbeiten, an die sie wegen des extremen Verlaufs der Brände nicht herankommen konnten.“

Hilfe aus den USA angefordert

Auch in den nächsten Tagen würden kühlere Temperaturen und eine höhere Luftfeuchtigkeit erwartet. Sie habe um Hilfe, auch aus dem benachbarten US-Bundesstaat Montana, gebeten. Am Wochenende schickten weitere kanadische Provinzen Feuerwehr leute in das Brandgebiet, twittere ihre Behörde.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Diese „gute Nachricht“ betreffe aber nur den Süden von Alberta, nicht den Norden, wo weiterhin extrem schwierige Bedingungen herrschten. Bei ihrem Kampf gegen die Brände konzentrieren sich Feuerwehr und Rettungskräfte auf die bewohnten Gebiete.

Das Ausmaß der Schäden lasse sich noch nicht abschätzen, teilten die Behörden weiter mit. Colin Blair, Direktor der Behörde für Katastrophenschutz Alberta, sagte laut dem Sender CBC, Priorität sei der Schutz von Menschenleben und die Bewältigung von Notfällen.

Seit Januar gab es Behördenangaben zufolge bereits mehr als 360 Brände. Das sei angesichts dessen, dass der Mai erst begonnen habe, eine außergewöhnlich hohe Zahl. Im Jahr 2016 hatte Alberta bereits riesige Brände erlebt, damals wurden mehr als 2400 Gebäude zerstört.

Alberta ist eine der wichtigsten ölproduzierenden Regionen der Welt. Die Frackingunternehmen beobachteten die Lage, meldeten bislang aber keine Unterbrechung der Produktion. Der Westen Kanadas wird seit einigen Jahren immer wieder von extremen Wetterereignissen heimgesucht.

Angesichts des Klimawandels warnen Experten, dass die Häufigkeit und Intensität von Waldbränden zunehmen werde. In den Prärieprovinzen im Westen des Landes stieg die Durchschnittstemperatur nach Angaben des Amts für Umwelt und Klimawandel Kanada seit Mitte des 20. Jahrhunderts um 1,9 Grad Celsius. (dpa/AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })