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Drei Tigerbabys wurden eingeschläfert. (Symbolbild)

© Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

„Das Leiden durch Verhungern ersparen“: Zoo Leipzig schläfert drei frischgeborene Tigerbabys ein

Die Mutter der drei kleinen Amurtiger hat sich nicht um ihren Nachwuchs gekümmert, teilte der Zoo mit. Daher habe man die schwere Entscheidung getroffen.

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Drei Tigerbabys sind im Zoo Leipzig wenige Tage nach ihrer Geburt eingeschläfert worden. Die Mutter habe sich nicht um die Jungtiere gekümmert, teilte der Zoo mit. Deswegen habe man den drei kleinen Amurtigern Leid ersparen müssen. Eine Handaufzucht sei unter dem Aspekt einer artgerechten Wildtierhaltung nicht infrage gekommen.

Die Jungtiere seien am Mittwochabend zur Welt gekommen. Es sei der erste Wurf der Tigerin Yushka gewesen. Die noch unerfahrene Katze habe sich einige Stunden nach der Geburt von ihrem Nachwuchs abgewendet. Ein solches Verhalten sei aus menschlicher Sicht emotional traurig, gehöre im Tierreich aber dazu, teilte Zoo-Direktor Jörg Junhold mit.

In den zwei Tagen, in denen sich die Mutter nicht mehr gekümmert habe, seien die kleinen Tiger ausgekühlt und zunehmend schwächer geworden. „An diesem Punkt, wenn die Jungtiere kein aktives Verhalten mehr zeigen und damit beim Muttertier kein Stimulus zur Versorgung oder Milchbildung mehr ausgelöst wird, müssen wir der schweren Verantwortung gerecht werden und den Jungtieren das Leiden durch Verhungern ersparen“, erklärte Tierarzt Andreas Bernhard.

Der Zoo will aber weiterhin versuchen, mit der Amurtigerin Yushka die Art zu züchten. „Sie wird perspektivisch ihren Beitrag zum Fortbestand der Art mit einer natürlichen Aufzucht leisten können“, erklärte Zoo-Direktor Junhold.

Amurtiger, auch Sibirische Tiger genannt, leben vor allem im russischen Fernen Osten. Sie werden bedroht durch Lebensraumzerstörung, Bejagung ihrer natürlichen Beute und Wilderei. Körperteilen von Tigern wird etwa in der chinesischen Heilmedizin eine heilende Wirkung zugesprochen. Der Gesamtbestand freilebender Tiere wird auf rund 4500 Exemplare geschätzt. (dpa/AFP)

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