
© dpa/Volker Bartels
Der alte Mann und das Meer: Seemann strandet mit Segelboot auf Norderney – und lebt nun am Strand
Ein Seemann ist mit seinem nicht mehr seetüchtigen Segelboot auf Norderney gestrandet. Während das Schiff zahlreiche Schaulustige anlockt, will die Inselgemeinde es gerne los werden.
Stand:
Ein mit seinem Segelboot gestrandeter Seemann ist auf der Insel Norderney zur Touristenattraktion geworden.
Der um die 70 Jahre alte Deutsche war mit seinem Boot am Montagvormittag am Weststrand der Insel auf Grund gelaufen, wie eine Polizeisprecherin am Mittwoch sagte. Woher er genau stammt, war zunächst nicht bekannt.
Nach Informationen eines Fotografen der Nachrichtenagentur dpa lag das Boot einige Zeit in einer Werft bei Hooksiel bei Wilhelmshaven.
Er erzählt den Schaulustigen Geschichten
Der Segler habe schon öfter längere Zeit auf dem Segelboot gelebt und sei auf der Nordsee unterwegs gewesen, sagte die Polizeisprecherin.
Er wohnt nun weiter auf seinem Boot und lockt viele Schaulustige an, wie der Fotograf weiter berichtete. Den Besuchern erzähle er Geschichten von seinem Leben auf dem Meer. Wie lange er dort noch bleibt, war zunächst unklar.
Es kommt nicht alle Tage vor, dass ein Segelschiff bei uns strandet.
Ein Inselsprecher über die Havarie.
„Es kommt nicht alle Tage vor, dass ein Segelschiff bei uns strandet“, sagte ein Inselsprecher. Für die Bergung gebe es noch keine Blaupause. Es könne aber kein Dauerzustand sein, da sind sich Inselverwaltung und Polizei einig.
„Wir haben Sturmflutsaison, bei einer starken Flut könnte das Schiff angespült werden und den Küstenschutz beschädigen“, sagte der Inselsprecher.
Das Schiff hat nach Angaben der Polizeisprecherin einen defekten Motor, einen defekten Anker und ein beschädigtes Ruder. Ob es sich noch über Wasser halten könne, sei unklar, sagte der Inselsprecher.
Um den Strand verlassen zu können, müsse es repariert oder abgeschleppt werden. Noch sei aber unklar, wie das genau ablaufen soll.
Die Kooperationsbereitschaft hält sich in Grenzen.
Die Inselverwaltung in einer Mitteilung.
Es würden derzeit viele Gespräch geführt, sagte der Inselsprecher, auch darüber, wer sich an den Kosten beteiligen könnte. Der Mann nehme aber keine Hilfe von Seiten der Verwaltung an. „Die Kooperationsbereitschaft hält sich in Grenzen“, teilte die Inselverwaltung mit.
Das Segelboot jetzt ist nicht das einzige an Land gespülte Schiff auf der Insel. Am Oststrand von Norderney liegt seit über 50 Jahren bereits das Wrack eines Muschelsaugers. Für viele Inselbesucher ist das ein beliebtes Ausflugsziel und Fotomotiv. (dpa)
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