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Panorama: Der badische Weinrebell ist tot

Berlin - Franz Keller, einer der wichtigsten Kämpfer für das deutsche Wein- und Küchenwunder, ist tot. Der streitbare Gastwirt vom Kaiserstuhl, Erbe einer uralten Winzer- und Gastronomendynastie, starb am Donnerstag kurz vor seinem 80.

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Berlin - Franz Keller, einer der wichtigsten Kämpfer für das deutsche Wein- und Küchenwunder, ist tot. Der streitbare Gastwirt vom Kaiserstuhl, Erbe einer uralten Winzer- und Gastronomendynastie, starb am Donnerstag kurz vor seinem 80.Geburtstag. Bekannt wurde er vor allem mit seinem kompromisslosen Einsatz für den trockenen Wein in den siebziger Jahren, zu einer Zeit also, als dieser in Deutschland kaum erzeugt wurde. Damit gab er den qualitätsbewussten Winzern im ganzen Land Auftrieb. Doch er blickte weitsichtig und gegen großen Widerstand auch über die Grenzen: Seine frankophile Ader, die ihn früh mit Köchen wie Paul Bocuse verband, brachte ihm viel Ärger. Einmal demonstrierte sogar die badische Landjugend, weil er große Mengen Bordeaux-Wein importierte. Kellers damals revolutionär wirkende Ansichten sind heute allgemein akzeptiert – er leistete insofern Pionierarbeit für Organisationen wie „Slow Food“. bm

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