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Statistik: Deutsche – dicke Ehemuffel

Die Deutschen sind die größte Nation in der Europäischen Union und stehen schon von daher ganz oft an der Spitze: Keiner zahlt netto so viel in die EU-Kassen ein, keine Wirtschaft ist so stark, und niemand erfindet mehr Patente. Aber sie führen auch manch unrühmliche Statistik an.

Luxemburg - Die dicken Deutschen sind auf der Waage einer der Spitzenreiter in Europa. Es gibt mehr Ehemuffel als im EU-Schnitt, und beim Kinderkriegen sind sie mit weitem Abstand Schlusslicht.

Das alles steht im gerade erschienenen Jahrbuch des Europäischen Statistikamtes Eurostat, das Stärken und Schwächen der 27 EU-Nationen aufdeckt. Auf 656 Seiten zeichnet das Amt ein exaktes Bild der 501 Millionen Europäer. Gründe nennt die Statistik nicht, sie liefert nur die nackten Zahlen. „Die offizielle Statistik macht fundierte politische Entscheidungen möglich“, schreibt der Präsident des Statistikamtes, Walter Radermacher.

So erlaubt das Jahrbuch einen Blick in die Zukunft. Die Statistiker haben genau ausgerechnet, wann Deutschland seinen Platz als Land mit den meisten Einwohnern in der EU verlieren wird: Im Jahr 2060. Spätestens dann ziehen Großbritannien und Frankreich vorbei, wo die Bevölkerung kräftig wächst. Die Zahl der Deutschen wird in den nächsten 50 Jahren von derzeit 82 auf 70,8 Millionen sinken.

„Niedrige Geburtenraten, Abwanderung und das Altern der Baby-Boom-Generation sind die Ursache“, lautet die Analyse der Statistiker. Viele schrecken vor dem Schritt zum Standesamt zurück. In Deutschland gibt es besonders viele Ehemuffel: 2008 wurden nur noch 4,6 Hochzeiten auf 1000 Einwohner gezählt – deutlich weniger als im EU-Schnitt. Und beim Kinderkriegen belegt die Bundesrepublik schon seit Jahren den letzten Platz in der Europäischen Union mit 7,9 Babys auf 1000 Einwohner. dpa

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