
© dpa/Noah Berger
„Dies ist ein gefährliches Feuer“: Waldbrand in Kalifornien zerstört bereits mehr als 130 Gebäude
Die Flammen des „Mountain Fire“ im Süden des US-Bundesstaats greifen schnell um sich. Dazu tragen auch starke Winde bei. Es gibt Verletzte, tausende Anwohner müssen fliehen.
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Feuerinferno in den USA: Ein gefährlicher Waldbrand in Südkalifornien hat zahlreiche Gebäude erfasst. Die Flammen hätten inzwischen mindestens 132 Häuser und andere Gebäude zerstört sowie 88 weitere beschädigt, meldeten US-Medien unter Berufung auf die Feuerwehr. Zudem hätten zehn Menschen Rauchvergiftungen erlitten, teilte das Büro des Sheriffs mit. Hunderte Häuser seien evakuiert worden.
„Es ist wirklich niederschmetternd und bricht uns das Herz“, sagte der Feuerwehrchef des Bezirks Ventura, Dustin Gardner, am Donnerstagabend (Ortszeit).
Das sogenannte „Mountain Fire“ nahe der Stadt Camarillo hatte sich quasi über Nacht auf die doppelte Fläche ausgebreitet. Den Behörden zufolge verkohlten die Flammen eine Fläche von rund 82 Quadratkilometern. Nach Angaben der „Los Angeles Times“ handelt es sich um einen der zerstörerischsten Brände in der Region seit Jahren.
Dies ist ein gefährliches Feuer, das sich schnell ausbreitet und Leben bedroht.
Gavin Newsom, kalifornischer Gouverneur
Das Feuer, das aus bislang ungeklärter Ursache am Mittwoch ausgebrochen war, konnte inzwischen zu fünf Prozent eingedämmt werden, wie die Brandschutzbehörde Calfire mitteilte. Hunderte Feuerwehrleute sind im Kampf gegen den Brand im Einsatz.
Das Feuer trieb in der betroffenen Region, etwa 80 Kilometer nordwestlich von Los Angeles, insgesamt Tausende Menschen aus ihren Häusern. Die Behörden ordneten weitere Evakuierungen an. Zahlreiche Schulen blieben am Freitag vorsichtshalber geschlossen.
Der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom machte sich vor Ort ein Bild von der Lage. Er erklärte für den Bezirk Ventura den Notstand, um zusätzliche Mittel freigeben zu können. „Dies ist ein gefährliches Feuer, das sich schnell ausbreitet und Leben bedroht“, warnte er. Mehr als 3.500 Häuser und Geschäfte seien in der betroffenen Region bedroht, hieß es in einer Mitteilung.
Anwohner berichteten von bis zu zehn Meter hohen Flammen. „Hier haben wir sonst den Weihnachtsbaum aufgestellt“, erzählte einer der Betroffenen dem Sender KCAL vor den abgebrannten Ruinen seines Hauses in Camarillo.
„Ich habe eine Kiste mit Fotos mitgenommen“, berichtete seine Großmutter. Zu mehr habe sie keine Zeit gehabt. „Wir sind Rentner, das ist unser Paradies. Nun ist es verschwunden“, sagte ein anderer Bewohner mit Tränen in den Augen, den Pazifischen Ozean im Hintergrund.

© AFP/Etienne Laurent
Der Süden Kaliforniens ist derzeit von starken Santa-Ana-Winden betroffen, die vor allem im Herbst und Winter auftreten. Die trockenen Winde verschärften die extreme Feuergefahr, hieß es. Hinzu kommen anhaltend sommerliche Temperaturen und trockene Vegetation, die sich leicht entzündet.
Der zuständige Energieversorger Southern California Edison schaltete in besonders gefährdeten Gebieten vorsorglich den Strom ab. Heftige Windböen können Strommasten und Leitungen beschädigen und Funken auslösen. Dies hatte in der Vergangenheit wiederholt Brände verursacht.
Waldbrände verursachen jedes Jahr in Kalifornien große Zerstörung an Wäldern und auch Wohngebieten. Angesichts des Klimawandels warnen Experten, dass Feuer häufiger auftreten und mehr Zerstörungskraft entfalten. (dpa)
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