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Drama auf dem höchsten Berg der Welt: Offenbar ein Toter nach starken Schneefällen am Mount Everest – Hunderte Touristen gerettet
Rettungskräfte auf der tibetischen Seite des Mount Everest suchen weiterhin nach eingeschlossenen Wanderern. Die plötzlichen Schneefälle fallen in die Hauptreisezeit.
Stand:
Plötzliche heftige Schneefälle am Mount Everest haben nach Angaben des staatlichen chinesischen Fernsehens eine großangelegte Rettungsaktion erforderlich gemacht. Ein Wanderer sei in der Provinz Qinghai an Unterkühlung und Höhenkrankheit gestorben, berichtete der Fernsehsender CCTV am Montag unter Berufung auf die Rettungsdienste.
Zahlreiche andere Wanderer, die Ende vergangener Woche in der Region eingetroffen waren, hatten wegen des schlechten Wetters in mehr als 4000 Metern Höhe festgesessen. Ihre Zelte wurden teilweise durch den Sturm beschädigt und die Zufahrtsstraßen durch Schneemassen blockiert. 300 Rettungshelfer hätten 137 Wanderer in Sicherheit gebracht, ihr Zustand sei stabil. Die Suche nach weiteren Wanderern werde fortgesetzt, berichtete der Sender ohne Angabe von Zahlen oder Staatsangehörigkeiten.
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Am Wochenende seien 350 Wanderer in einem Tal weiter westlich am Fuße des Mount Everest, in Tibet, gerettet worden, berichtete CCTV in der Nacht zum Montag. Sie seien in das Dorf Qudang gebracht worden.
Mehr als 200 weitere Wanderer befänden sich derzeit noch in einem Lager in großer Höhe. Es bestehe jedoch Kontakt zu ihnen und sie sollten sich zu einem Treffpunkt begeben, der mit den Rettungshelfern vereinbart worden sei, berichtete der TV-Sender weiter. Die Nachrichtenagentur AFP konnte die Behörden in der abgelegenen Region zunächst nicht erreichen, um zu erfragen, ob die Wanderer bereits gerettet werden konnten.
Einer der Wanderer veröffentlichte in Onlinediensten Videos, die fast komplett eingeschneite Zelte in dem Gebiet aus der Nacht zum Sonntag zeigten. Er habe am Sonntag ein Dorf erreicht und sei in Sicherheit, teilte er der Nachrichtenagentur AFP mit.
Tödliche Proteste in Nepal schrecken Touristen ab
Wegen einer Strecke von acht Feiertagen in China waren in den vergangenen Tagen zahlreiche Touristen in das Dorf Karma geströmt, das zur Ostwand des höchsten Bergs der Welt führt. Die starken Schneefälle hatten am Freitagabend begonnen, woraufhin die Behörden den Zugang zum Mount-Everest-Gebiet am Samstagabend sperrten. Im benachbarten Nepal kamen unterdessen seit Freitag 47 Menschen durch heftige Regenfälle und Sturzfluten ums Leben.
Die Saison von September bis Dezember gilt als Hauptreisezeit für Trekking-Touren in der Region. Diese führen Abenteurer unter anderem zum Basislager des Mount Everest. Der höchste Berg der Welt befindet sich in der Region Khumbu in Nepal an der Grenze zu Tibet in China.
In Nepal haben die tödlichsten Proteste seit Jahrzehnten der dortigen Tourismusbranche im vergangenen Monat zu Beginn der Hauptsaison einen schweren Schlag versetzt. Nach Angaben von Tourismusbehörde, Hotelbesitzern und Trekking-Veranstaltern ist die Zahl der Ankünfte um 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gefallen.
Bei den gewaltsamen Protesten gegen Korruption kamen in der vergangenen Woche 72 Menschen ums Leben, mehr als 2000 wurden verletzt. In der Folge blieben die sonst belebten Gassen von Touristenvierteln wie Thamel in der Hauptstadt Kathmandu auch nach der Wiedereröffnung von Geschäften und Restaurants weitgehend menschenleer.
Der Tourismus ist für das Himalaja-Land von großer Bedeutung. Jährlich besuchen etwa 1,2 Millionen ausländische Gäste Nepal. Die Branche trägt fast acht Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei. (AFP, Reuters, dpa)
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