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Die Bremer Gesundheitsbehörde hat einen Aufnahmestopp für die betroffene Neugeborenenstation im Klinikum Bremen-Mitte verhängt.

© dpa

Update

Ursache noch unklar: Drei Frühchen in Bremer Klinik gestorben

In einem Bremer Krankenhaus sind seit August drei Frühgeborene gestorben. Die Babys waren offenbar mit einem tödlichen Darmkeim infiziert. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Im größten Bremer Krankenhaus, dem städtischen Klinikum Mitte, sind drei frühgeborene Säuglinge durch Infektion mit einem resistenten Darmkeim gestorben. Das gaben Klinik- und Behördenvertreter am Mittwochabend bekannt. Woher die Keime kamen, sei trotz umfangreicher Maßnahmen noch nicht geklärt worden, hieß es auf einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz.

Nach Angaben der Klinik ereigneten sich die Todesfälle bereits zwischen dem 8. August und dem 27. Oktober. Vier weitere Kinder erkrankten schwer, sind aber nach Angaben des Gesundheitsstaatsrats Joachim Schuster (SPD) auf dem Weg der Besserung.

Mittlerweile hat die Bremer Gesundheitsbehörde einen Aufnahmestopp für die betroffene Neugeborenenstation verhängt. Das von Bremen alarmierte Berliner Robert-Koch-Institut, das bundesweit für die Bekämpfung von Infektionskrankheiten zuständig ist, hat am Mittwoch ein Krisenteam in die Hansestadt entsandt.

Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen aufgenommen und kündigte die Vernehmung von Zeugen an, wollte aber am Mittwoch keine weitere Stellungnahme abgeben.

Bereits im August 2010 waren im Mainzer Universitätsklinikum drei Frühgeborene gestorben, nachdem sie eine verkeimte Nährlösung bekommen hatten. Damals gelangten die Darmbakterien offenbar durch einen Haarriss in einer Infusionsflasche in die Lösung. Nach knapp einem Jahr stellte die Mainzer Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen ein, weil keine Schuldigen zu finden waren. Vermutlich war die Flasche beim Transport oder im Lager beschädigt worden. Dem Klinikspersonal wurde kein schuldhaftes Fehlverhalten vorgeworfen. 

Im September 2011 starben drei Frühchen in einer Siegener Kinderklinik an einer Blutvergiftung, nach ersten Erkenntnissen aber nicht wegen verkeimter Nährlösungen.

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