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Rikscha-Fahrer kämpfen sich in Sylhet in Bangladesch durch überflutete Straßen.

© Mamun Hossan/AFP

Millionen von Außenwelt abgeschnitten: Dutzende Tote nach Überschwemmungen in Bangladesch und Indien

In Teilen Bangladeschs kämpfen die Menschen mit den schwersten Überflutungen seit fast 20 Jahren. Auch indische Regionen sind betroffen.

Nach Starkregen und Überschwemmungen sind in Teilen Bangladeschs und Indiens Millionen Menschen von der Außenwelt abgeschnitten. Mindestens 57 Menschen starben durch die Wassermassen, wie die Behörden in beiden Ländern am Samstag mitteilten. Alleine im Nordosten von Bangladesch sind demnach infolge der schwersten Überflutungen seit fast 20 Jahren zwei Millionen Menschen isoliert.

In dem bangladeschischen Bezirk Zakiganj wurden dem Verwaltungschef der Region Sylhet zufolge mehr als 100 Ortschaften überflutet, nachdem der aus dem Nordosten Indiens kommende Fluss Barak einen Uferdamm durchbrochen hatte. Seinen Aussagen zufolge kamen im Laufe der Woche mindestens zehn Menschen ums Leben.

In Indien starben nach Angaben der örtlichen Katastrophenschutzbehörden durch Unwetter, Überschwemmungen und Erdrutsche mindestens 47 Menschen – 14 davon alleine im Bundesstaat Assam, der an Bangladesch grenzt. Im indischen Bundesstaat Bihar kamen am Donnerstag nach offiziellen Angaben mindestens 33 Menschen bei Unwettern ums Leben. Der für die Jahreszeit ungewöhnliche Starkregen beschädigte hunderte Hektar Ernteflächen und tausende Obstbäume. Bihar hatte in dieser Woche auch unter einer Hitzewelle mit Temperaturen von bis zu 40 Grad gelitten.

Hochwasser kommt in einem großen Teil von Bangladesch und in den angrenzenden Regionen Indiens häufig vor. Einschätzungen von Experten zufolge erhöht der globale Klimawandel die Wahrscheinlichkeit von Starkwetterereignissen. (AFP)

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Der britische Sender BBC berichtet online, dass in Zakiganj Menschen auf überfluteten Straßen fischen, andere Einwohner versuchten, ihr Vieh in Sicherheit zu bringen. Der Busfahrer Shamim Ahmed, 50, sagte der BBC: "Mein Haus steht hüfthoch unter Wasser. Es gibt kein Trinkwasser, wir fangen Regenwasser auf. Der Regen ist für uns jetzt Segen und Fluch zugleich."

Lalila Begum berichtete dem Sender, all ihre Möbel seien durch die Fluten zerstört, sie harre aber mit ihren beiden Töchtern aus, weil sie hoffe, dass das Wasser in ein oder zwei Tagen zurückgehen werde. "Meine beiden Töchter und ich haben ein Bett auf ein anderes gestellt und leben auf dem Dach", sagte sie. "Es gibt kaum noch Lebensmittel. Wir teilen uns das Essen einer Person und eine Mahlzeit pro Tag." (AFP, Tsp)

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